"Sie wird dir gefallen", ruft mir mein Multimediakollege noch hinterher, als ich sein Büro verlasse. "Ja ja, schon gut", denke ich im Stillen - wieder einmal hat er mir einen Produkttest erfolgreich aufgeschwatzt. Schwarz und stromlinienförmig liegt die MXAir-Maus von Logitech vor mir auf dem Tisch - ihre Form erinnert mich an einen Raumgleiter, mit dem ich in die Sternenschlacht ziehen werde. Schnell ist die Software installiert, ein kleiner USB-Stick dient als Funkstation.
Kaum bewege ich die Maus, leuchten Symbole in geheimnisvollem Orange auf. Schließlich verlasse ich das sichere Terrain - die Schreibtischplatte, die doch normalerweise so unabdingbar zur Maus gehört wie die Tastatur zum Monitor. Meine ersten Flugversuche scheitern kläglich - ich weiß gar nicht mehr, wo sich der Mauszeiger befindet. Doch das legt sich schnell, als ich sie tatsächlich halte wie eine Fernbedienung: geschützt in der Handfläche, nur der Daumen fungiert als Befehlsgeber auf der Oberfläche. Schon nach wenigen Minuten gelingt es mir, Satzabschnitte in einem Textverarbeitungsprogramm aus zwei Metern Entfernung zu verschieben.
Auf der Maus befinden sich acht Tasten, die ich quasi nach Gutdünken belegen kann. Dazu gehören jeweils eine Taste für schnellen Auf- und Abwärtslauf. Durch einen Zufall, weil ich nämlich von einer Taste abgerutscht bin, bemerke ich, dass ich für den Auf- und Abwärtslauf auch mit dem Finger über die Fläche zwischen den beiden Tasten gleiten kann - die moderne Form des Scrollrads. Das hat mich schon immer genervt: Es gibt ja Menschen, die scrollen sich - ratsch-ratsch - durch ein 200-seitiges pdf-Dokument. Denen würde ich gerne diese Maus schenken - allerdings halte ich Einzelzuwendungen von mehr als 100 Euro für übertrieben.
Ebenfalls praktisch ist die Lautstärketaste. Manchmal höre ich ja gern nebenbei Musik. Doch wenn das Telefon bimmelt oder der Ressortleiter spontan in der Tür steht, ist die Lautstärkeregelung am PC meist unauffindbar. Dafür kann ich jetzt sogar durch die geschlossene Bürotür die Lautstärke regeln. Vielleicht sollte ich einfach heimlich bei allen Kollegen die Software installieren und mit der Maus ein bisschen Schabernack treiben.
Doch das gute Stück leistet noch mehr: Mit entsprechender Tastenbelegung kann ich aus der Ferne Dokumente wechseln oder mein Media-Center starten. Zunächst wundere ich mich über die Funktion, den Luftzeiger, der sich vom normalen Mauszeiger optisch unterscheidet, festsetzen zu können. Erst später wird mir klar, dass das für Präsentationen durchaus sinnvoll sein kann.
Doch leider hat die Space-Maus auch ihre Schattenseiten: Sie erweist sich als sehr schmutzanfällig, muss alle paar Tage aufgeladen werden und ist zudem nicht unter 100 Euro zu erhalten. Außerdem - machen wir uns nichts vor - braucht man sie im normalen Büroalltag einfach nicht. Es ist zwar ganz nett, ein bisschen vom Schreibtisch wegzurollen und mit der Maus herumzufuchteln, aber letztendlich sitzt man doch direkt am Tisch und bewegt dort auch die Maus - so geht es mir jedenfalls.
Wer allerdings am Großbildschirm Präsentationen begleitet, ist mit der MXAir gut aufgehoben. Und wer schon lange darüber nachdenkt, sich zu Hause ein fettes Multimediacenter mit riesigem Bildschirm einzurichten, kann mit der Maus-Fernbedienung auch glücklich werden. So wie mein anderer Multimediakollege: Der ist gerade aus dem Urlaub zurückgekommen. Nun steht er bei mir in der Tür und spielt gedankenverloren mit dem Gerät: "Genau so etwas fehlt mir noch zu Hause", sagt er.
FTD.de, 21.09.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: Logitech
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