Auf Versicherungen war diese Kolumne nie sonderlich gut zu sprechen. Doch angesichts des erbärmlichen Abschneidens des Sektors seit 2000 brennt es einem langsam unter den Fingernägeln, endlich einmal Partei für ihn zu ergreifen. Auch wenn die Auflösung von Reserven etwas geholfen haben mag: Auf Basis des ausgewiesenen Ergebnisses von 2007 kostet etwa die Allianz gerade noch den 6,6-fachen Gewinn. Nachdem sich die Versicherungen befleißigen, ihren Aktionären auch etwas von ihrem Wohlstand abzugeben, beträgt die Dividendenrendite bei den Münchnern nunmehr 4,6 Prozent. Angesichts eines mittleren Umsatzwachstums von 0,8 Prozent zwischen 2005 und 2007, das weit unter der Inflationsrate liegt, sind 4,6 Prozent mit Blick auf das Aktienbeta von 1,25 zum Stoxx 600 sicher nicht die Welt. Aber immerhin: Selbst wenn der Gewinn sich drittelte, wäre der Konzern noch in der Lage, die Dividende zu zahlen. Na ja, wenigstens theoretisch.
Wer einen günstigen Blick auf die Weltwirtschaft und auf die Kapitalmärkte hat, kommt um den Sektor daher vermutlich nicht mehr lange herum. Wer hingegen Rezession, Inflation, Deflation oder ähnliches befürchtet, hat allen Grund zu warten, selbst wenn man von den außerbilanziellen Unwägbarkeiten oder den operativen Risiken bei der Dresdner Bank absieht. Bei der Allianz etwa bestehen zwar 79 Prozent der Kapitalanlagen (ohne Asset Management und Bank) von 390 Mrd. Euro aus Zinsträgern, davon aber nur 68 Prozent aus Staatsanleihen/Pfandbriefen. Das hört sich nach einem soliden Portefeuille an, kann in einem Finanzmarkt und einer Weltwirtschaft, in denen ein Stein nach dem anderen fällt, jedoch nur bedingt beruhigen. Und wie nachhaltig die rein versicherungstechnischen Gewinne sprudeln, ist so ungewiss wie eh und je.
Name | Aktuell | % | abs. | ||
---|---|---|---|---|---|
ALLIANZ SE VINK.NAME.. | 118,06 EUR | 1,64 % | 1,90 |
Aus der FTD vom 22.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de
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6.882,56 Punkte | 1,12 % | [76,27] |
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DOW JONES IND.AV | 0,28 % | [35,08] | |
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