Stiegler bezog sich insbesondere auf FDP-Politiker, die "sich dem Diktat Westerwelles nicht beugen wollen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Hintergrund ist die von Beck ins Gespräch gebrachte Option, die SPD-Politikerin Andrea Ypsilanti mit Linken-Stimmen zur hessischen Ministerpräsidentin zu wählen.
An Becks Vorstoß wurde vor allem bemängelt, dass er ohne vorherige Absprache in der Parteispitze und direkt vor der Hamburg-Wahl am Sonntag gekommen sei. Parteichef Kurt Beck will sich über das weitere Vorgehen in Hessen nicht weiter äußern. Zu dem Thema sei alles Notwendige gesagt, sagte er am Freitag bei einem Besuch in Augsburg.
Ein Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises der SPD sprach sich unterdessen für die Mithilfe der Linken aus. Ypsilanti solle sich von den Linken wählen lassen, um den derzeitigen Ministerpräsidenten Roland Koch absetzen zu können, sagte Johannes Kahrs dem "Hamburger Abendblatt". Zuvor hatte sich der Seeheimer Kreis allerdings offensiv gegen die Äußerungen Becks gestellt.
SPD-Vizechef Frank-Walter Steinmeier nahm die FDP indirekt in die Verantwortung. Stabile Mehrheiten im hessischen Landtag seien möglich. Das setze aber die Bereitschaft zu Verhandlungen voraus.
Die Union setzte ihre Angriffe auf die SPD fort, angeführt von der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Sozialdemokraten hätten Spekulationen über eine Zusammenarbeit mit der Linken nicht eindeutig genug dementiert, kritisierte sie am Donnerstagabend in Hamburg. Unions-Fraktionschef Volker Kauder sprach von einem "gigantischen Wortbruch" Becks. "Er zeigt damit, dass auf Aussagen der SPD einfach kein Verlass ist", sagte er dem Fernsehsender N24.
Becks Aussagen werden als Kehrtwende gesehen. Er schließt zwar eine Duldung oder "aktive Zusammenarbeit" mit der Linken aus. Damit gab er aber grünes Licht für die Wahl Ypsilantis mit Hilfe der Linken und für neue Formen der Zusammenarbeit. In Hessen haben nach der Wahl Ende Januar weder CDU und FDP, noch SPD und Grüne eine Mehrheit. In Hamburg droht ein ähnliches Patt.
reuters, 22.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
FTD-Services
Streit am Arbeitsplatz, mit Vermieter oder Finanzamt? Aktuelle Urteile aus vielen Rechtsgebieten kostenlos in dieser Datenbank. mehr |
Nachrichten
Arbeitsminister Scholz hat einer Zusammenarbeit mit der Linken in der FTD dennoch eine klare Absage erteilt. mehr
Ob auch Kinder von Eltern, die nichts mit der Organistion zu tun haben, die Tagesstätte besuchten, ist unklar. mehr
Nach dem Grubenbeben kündigen Politiker Hilfestellungen für das kleine Bundeslang an. mehr
Nach der Wahl in Hamburg umwerben sich CDU und Grüne als mögliche Koalitionspartner. Die Kontrahenten von einst haben die Feindseligkeiten eingestellt, die große Liebe ist es aber zwischen Schwarz und Grün nicht aufgeflammt. FTD-Online hat die zaghaften Annäherungsversuche belauscht. mehr
Seine Worte seien verkürzt wiedergegeben worden, sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident. mehr
Auf das oberste Zehntel der Einkommensbezieher entfällt mehr als die Hälfte des gesamten Steueraufkommens. mehr
Die CDU-Spitze überlässt dem Hamburger Bürgermeister die Koalitionsbildung. mehr
Für eine St.-Pauli-Fankneipe ist das "Herzblut" ein bisschen zu schick - ein passender Ort für die Wahlparty der Hamburger Grünen. mehr
Der CDU-Bürgermeister kann ein politisches Tabu brechen und die erste schwarz-grüne Landesregierung bilden. mehr
Die grüne Basis zeigt sich von der möglichen Koalition mit der CDU wenig begeistert. mehr
Die CDU verdankt ihren Vorsprung als stärkste Partei vor allem zwei Faktoren. mehr
FTD-Online erklärt, wie schwierig ein solches Bündnis in Hamburg wäre. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
brainGuide
Top-Experten und
ihr Wissen
kostenfrei finden
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
Bookmarken bei ...