FTD-SERIE Wahljahr 2008

Koch gegen Ypsilanti, Wulff gegen Jüttner - in Hessen und Niedersachsen entscheidet sich, ob die CDU-geführten Landesregierungen ihre Mehrheit verteidigen können. Oder schaffen die SPD-Herausforderer den Wechsel? FTD-Online führt Sie durch den Wahlabend.


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Von Beust drohen hohe Verluste

von Nikolai Fichtner (Berlin)

Eine Woche vor der Hamburger Bürgerschaftswahl muss die derzeit allein regierende CDU mit deutlichen Stimmverlusten rechnen. Die Linkspartei befindet sich dagegen infolge der Steueraffäre um Ex-Postchef Klaus Zumwinkel im Aufwind.

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Der amtierende Bürgermeister Ole von Beust kündigte am Sonntag an, sich im Falle einer Niederlage aus der Politik zurückzuziehen. Nach einer Umfrage von Infratest dimap kommt die CDU auf 39 Prozent, gut acht Punkte weniger als bei der Bürgerschaftswahl 2004. Die SPD kann sich auf 35 Prozent verbessern. Die Grünen liegen mit neun Prozent rund drei Prozentpunkte hinter ihrem bisherigen Ergebnis. Die Linkspartei hat gegenüber der vorigen Umfrage nochmals einen Punkt gewonnen und kommt ebenfalls auf neun Prozent. Ob die FDP den Sprung in die Bürgerschaft schafft, ist fraglich. Sie liegt unverändert bei fünf Prozent. Infratest dimap befragte 1000 Wahlberechtigte am Donnerstag und Freitag, also nach Bekanntwerden der Steueraffäre.

Damit zeichnet sich eine schwierige Mehrheitsfindung ab. Sollten die Liberalen die Fünfprozenthürde schaffen, wären neben einer Großen Koalition wie in Hessen nur Dreierbündnisse möglich. Bei einem Scheitern der FDP würde es für eine schwarz-grüne Koalition reichen. Im direkten Vergleich der Spitzenkandidaten holt SPD-Herausforderer Michael Naumann auf. 43 Prozent der Befragen würden für ihn stimmen, 50 Prozent für Amtsinhaber von Beust.

Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU)
 Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU)

Für den Fall, dass er nicht wiedergewählt werde, kündigte von Beust seinen Rückzug aus der Politik an. Wenn er nicht die Gelegenheit habe, das Amt des Bürgermeisters weiterzuführen, "dann ist für mich die Politik passé", sagte von Beust am Sonntag bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine Rolle in der Opposition könne er sich nicht vorstellen.

Von Beust gab sich zurückhaltend in der Frage zukünftiger Koalitionen. Sein Ziel sei weiterhin die absolute Mehrheit. Er befürchte jedoch, dass der Fall Zumwinkel der Linken kurzfristig zu mehr Stimmen verhelfe. Er könne diese Reaktion sogar verstehen. "Da geht einem ja auch das Messer in der Tasche auf."

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Aus der FTD vom 18.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Getty Images

 

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