Regierungschef Kostunica verteidigt "Jugend Serbiens"

Nach den schweren Ausschreitungen bei Anti-Kosovo-Demonstrationen hat der serbische Regierungschef Vojislav Kostunica die "Jugend Serbiens" gelobt. Seitens der EU, der Uno und Deutschland hagelte es Kritik.

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Kostunica sagte, besonders junge Serben hätten gezeigt, dass sie "für "Recht, Gerechtigkeit und Freiheit" seien. Das serbische Volk habe an der Großdemonstration in Belgrad gegen die "brutale Gewalt" gegen Serbien und die "Gewaltpolitik" des Westens protestiert.

Der Ministerpräsident äußerte sein Bedauern, dass bei den Ausschreitungen auch ein Mensch ums Leben gekommen war. Gewalt und Zerstörung schadeten dem Kampf Serbiens für seine nationalen Interessen, sagte Kostunica.

Am Donnerstagabend war es am Rande einer Demonstration von 200.000 Menschen gegen die Unabhängigkeit des Kosovos zu Übergriffen gekommen. Tausende Randalierer steckten die US-Botschaft in Brand und beschädigten auch die Botschaften Deutschlands, der Türkei und Kroatiens.

Demonstranten setzten die US-Botschaft in Belgrad in Brand
 Demonstranten setzten die US-Botschaft in Belgrad in Brand

Der kosovarische Ministerpräsident Hashim Thaci verglich die Vorgänge mit der Ära des früheren serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic. Der Regierungschef bezeichnete die Bilder von dem Überfall auf die US-Botschaft in Belgrad als schrecklich. Thaci zeigte sich zuversichtlich, dass die Nato-Soldaten und die diplomatische Anerkennung des Kosovos die Sicherheit des jungen Staates garantierten.

EU-Chefdiplomat Javier Solana wirbt ungeachtet der Gewalt in Belgrad für eine weitere Annäherung Serbiens an die Europäische Union. "Ich glaube, dass die Menschen in Serbien wissen, dass sie eine europäische Perspektive haben", sagte Solana am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister im slowenischen Brdo.

Serbien habe einen Platz in der europäischen Familie. Zudem kritisierte Solana die Ausschreitungen in Belgrad: "Solche Akte der Gewalt führen nirgendwo hin", sagte Solana. Die serbische Führung habe die Pflicht, ausländische Botschaften zu schützen.

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FTD.de, 22.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: reuters

 

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