FTD-SERIE Wahlen in den USA

Clinton, Obama oder McCain? Republikaner oder Demokraten - wer macht das Rennen um das Präsidentenamt? FTD-Online führt Sie durch den US-Wahlkampf.


Diese Serie als RSS-Feed abonnieren FTD-Serie als RSS-Feed

Obama und Clinton im Schlagabtausch

von David Espo

Im weiterhin offenen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten in den USA haben sich Hillary Clinton und Barack Obama einen direkten Schlagabtausch geliefert. In einer live aus Austin in Texas übertragenen Fernsehdebatte machten sie vor allem Unterschiede in ihrem politischen Stil deutlich.

ZUM THEMA

Am Donnerstag verbuchte Obama den elften Sieg in Folge: Die im Ausland lebenden Parteianhänger stimmten über das Internet, per Brief oder in Wahllokalen zu 65 Prozent für den Senator von Illinois. Während der junge Senator nur vorsichtig Kritik an seiner Rivalin äußerte, ging Clinton in die Offensive. Sie beschuldigte Obama des Plagiats und sagte, er stehen für "einen Wandel, den man kopieren kann". Obama reagierte darauf mit dem Appell, sie sollten sich nicht gegenseitig niedermachen, "sondern das Land aufrichten".

Die New Yorker Senatorin Clinton stellte erneut ihre politische Reife heraus: "Ich biete ein ganze Lebenszeit der Erfahrung und bewährten Resultate." Breiten Raum nahm die Debatte über die von beiden Bewerbern angestrebte Gesundheitsreform ein. Clinton warf Obama mehrmals vor, sein Plan lasse 15 Millionen Amerikaner unberücksichtigt. Dieser konterte mit dem Vorwurf, Clinton habe dieses Thema schon während der Regierungszeit ihres Mannes Bill falsch angefasst. "Ich werde das anders machen", rief Obama aus. "Wir können großartige Pläne haben. Aber wenn wir nicht die Art ändern, in der die Politik in Washington betrieben wird, dann kann keiner unserer Pläne verwirklicht werden."

Kuba-Frage entzweit Clinton und Obama

Barack Obama liegt bei den Vorwahlen bisher knapp vor Hillary Clinton
 Barack Obama liegt bei den Vorwahlen bisher knapp vor Hillary Clinton

Unterschiedliche Haltungen wurden auch in der Kuba-Politik deutlich. Clinton sagte, sie würde sich als US-Präsidentin erst dann mit dem designierten kubanischen Staatschef Raúl Castro zusammensetzen, wenn dieser politische Reformen umgesetzt habe. Die New Yorker Senatorin nannte die Verwirklichung grundlegender Freiheitsrechte und eine offenere Wirtschaftsordnung als wesentliche Voraussetzungen. Obama erwiderte, er befürworte Gespräche ohne Vorbedingungen. Auf der Tagesordnung müsse dann aber die Frage der Menschenrechte stehen.

Ausweichend reagierte Clinton auf die Frage nach den Superdelegierten für den Nominierungsparteitag im August. Diese Delegierte mit einem besonderen Parteiamt, die nicht in den Vorwahlen bestimmt werden, geben mehrheitlich Clinton den Vorzug. Obama sagte aber, die Vorwahlen müssten auch für etwas gut sein. "Der Wille der Wähler ist es, der letztlich bestimmen wird, wer unser nächster Präsidentschaftskandidat sein wird."

Bei den Delegierten für den Parteitag hat Obama einen Vorsprung von 1358 zu 1264. Für die Präsidentschaftskandidatur werden 2025 Stimmen benötigt. Die nächsten Vorwahlen der Demokraten finden am 4. März in Texas, Ohio, Rhode Island und Vermont statt.

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

 

ap, 22.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa

 

 FTD-Services 

Streit am Arbeitsplatz, mit Vermieter oder Finanzamt? Aktuelle Urteile aus vielen Rechtsgebieten kostenlos in dieser Datenbank.  mehr

 Nachrichten 

Taliban drohen Mobilfunkfirmen mit Anschlägen

Die radikal-islamische Bewegung fordert von Mobilfunkanbietern die Einstellung des nächtlichen Betriebs. mehr

» Der Schock, die Stadt und das Rating «

Bislang sind die krassesten Folgen der Finanzkrise auf die Hochfinanz beschränkt - doch nun erreicht die Krise die Kommunen. mehr

Götterdämmerung in Hillaryland

Hillary Clinton greift vor den entscheidenden Wahlen in Texas und Ohio ihren Rivalen Barack Obama an. mehr

Türkisches Militär marschiert zum PKK-Quartier

Türkischen Medienberichten zufolge rücken die Truppen weiter auf das mutmaßliche PKK-Hauptquartier vor. mehr

Raúl Castro fordert Disziplin ein

Der neue kubanische Staats- und Regierungschef hat raschen Reformen eine Absage erteilt. mehr

Türkei hat im Nordirak freie Hand

Die Offensive verläuft für beide Seiten verlustreicher als in Ankara erwartet. mehr

Putins Wahl

Dossier Russlands kampflose Abstimmung

Unorthodoxe Methoden sollen die wahlmüden Bürger an die Urnen locken. mehr

Raúl Castro neuer Präsident Kubas

Endlich steht er nicht mehr im Schatten seines großen Bruders. mehr

Pakistan sperrt Youtube

Hintergrund ist der erneut aufgeflammte Karikaturenstreit. mehr

PKK ruft türkische Kurden zum Aufstand auf

Das Vorgehen Ankaras stösst auch in Washington auf Kritik. mehr

Berlin geißelt Türkei wegen Angriffs auf Nordirak

Die deutsche Bundesregierung übt Kritik an der türkischen Bodenoffensive mit etwa 10.000 Soldaten im Nordirak. mehr

Putins Wahl

Tage der Abrechnung

Vor dem Machtwechsel in Moskau häufen sich Berichte über Putins Vermögen. mehr

Mehr News aus International

International als
 


 

(€) Baden-Württemberg

(€) Sachsen

(€) Osteuropa