T-Systems liebäugelt mit US-Partner

von Astrid Maier (Hamburg)

Die Deutsche Telekom muss bei der Partnersuche für ihre Sparte T-Systems umschwenken. Gespräche mit der indischen Tata sind gescheitert. Nun geht der Blick in Richtung Richtung USA. Indien spielt aber weiter eine wichtige Rolle.

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Nach FTD-Informationen haben die bereits weit fortgeschrittenen Gespräche mit Tata über eine Partnerschaft für den Bereich System Integration (SI) mit 13.000 Mitarbeitern zu keiner Einigung geführt.

Zugleich meldete die Fachzeitschrift "Computerwoche", die Telekom verhandle nicht mehr mit Tata, sondern stehe kurz vor der Einigung mit dem US-Anbieter Cognizant. Die Telekom selbst wollte sich nicht äußern. Ein Sprecher sagte lediglich, es liefen Verhandlungen mit verschiedenen Beteiligten.

Tata galt aufgrund der niedrigen Arbeitskosten als favorisierter Partner der Bonner. Selbst die Arbeitnehmerseite hatte sich mit den Indern angefreundet, verlautete von mit der Situation vertrauten Personen. Unterschiedliche Vorstellungen, über wessen Bücher die Geschäfte laufen sollen, haben eine Einigung aber offenbar verhindert.

Schlechte Stimmung im Telekom-Management

Der Druck auf T-Systems, zu einer Einigung mit einem Partner zu kommen, ist groß. Am 27. Februar will der neue T-Systems-Chef Reinhard Clemens dem Aufsichtsrat seine neue Strategie für das Unternehmen präsentieren. Ob sich Clemens durchsetzt, ist unklar. Die Stimmung zwischen Telekom-Chef René Obermann und Clemens sei bezüglich der weiteren Strategie für T-Systems getrübt, sagen Insider.

Die Telekom hat es im Gegensatz zur Konkurrenz verpasst, Standorte in Ländern wie Indien oder China aufzubauen. Dementsprechend laufen die Kunden zur billigeren Konkurrenz über. T-Systems ist eines der dringlichsten Probleme für Obermann. Er sucht seit bald einem Jahr einen Partner, zuletzt nur noch für die System Integration.

Clemens hatte vor wenigen Wochen angekündigt, T-Systems zu einem europäischen Branchenführer aufbauen zu wollen. Zudem hatte er betont, bei der Partnerwahl eine Kooperation statt eines Joint Ventures oder Verkaufs zu bevorzugen. Die nun genannte Cognizant beschäftigt 55.000 Mitarbeiter, vornehmlich in Indien. Der Konzern hat Niederlassungen in China und Osteuropa. Zwar steigerte Cognizant den Umsatz 2007 um 50 Prozent; mit 2,14 Mrd. $ Erlösen gilt das Unternehmen aber in der Branche als eher klein.

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Aus der FTD vom 21.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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