Toshiba wolle sich aus der Produktion von Geräten zurückziehen, die mit dem HD-DVD-Format kompatibel sind, berichtete der japanische TV-Sender NHK am Samstag. Toshiba beende mit dem Schritt den Wettkampf um das DVD-Nachfolgeformat, hieß es. Das rivalisierende Blu-ray-Format des Konkurrenten Sony sei damit weiter auf dem Vormarsch.
Der geplante Produktionsstopp von HD-DVD-Playern und -Rekordern werde bei Toshiba zu Verlusten von umgerechnet Hunderten Millionen Euro führen, berichtet NHK auf seiner Internetseite weiter. Toshiba wolle aber zunächst weiterhin HD-DVD-Geräte in Verbrauchermärkten zum Verkauf anbieten. In die Entwicklung neuer Abspielgeräte werde der Konzern aber nicht mehr investieren. Bei Toshiba war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Am Freitag hatte sich nach der US-Elektronikkette Best Buy nun auch der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart den Befürwortern der Blu-ray-Technologie angeschlossen. Wal-Mart begründete dies mit Kundenwünschen, denen der Konzern nachkomme. Das Toshiba-Format werde schrittweise aus den Regalen genommen. Auch große Hollywood-Studios wie 20th Century Fox von News Corp, Walt Disney sowie Warner Bros von Time Warner hatten sich bereits hinter die Blu-ray-Technologie gestellt.
Damit verschlechterten sich die Aussichten für das Industrielager um die HD-DVD dramatisch. Das Format wird nur noch durch die Unterstützung der beiden Hollywood-Studios Paramount und Universal Pictures im Spiel gehalten, die ihre Filme in hoher Bildauflösung ausschließlich auf HD-DVD-Scheiben veröffentlichen. Angesichts der Marktmacht von Wal-Mart stehen sie nun unter Zugzwang, auch dem Blu-ray-Lager beizutreten.
Für die DVD ist ein Nachfolgeformat notwendig, weil sie für Filme in höherer Auflösung nicht genügend Kapazität hat. Ein Industrielager um Sony trat mit der Blu-ray Disc als mögliches Nachfolgeformat an, ein anderes um Toshiba schickte die HD DVD ins Rennen. Die Blu-ray-Scheiben haben etwas mehr Kapazität, während die HD DVD günstiger in der Produktion ist. Die Verbraucher hielten sich bisher mit der Annahme beider Standards zurück. Zum einen wird das mit der Unsicherheit durch den Formatstreit erklärt, zum anderen sind nach Einschätzung von Marktforschern viele immer noch mit der DVD zufrieden.
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FTD.de, 17.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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