Zumwinkels Rücktritt war allerdings in jedem Fall in diesem Frühjahr erwartet worden. Lehner rückt mit dem neuen Posten endgültig in die Riege der deutschen Multiaufsichtsräte auf. Der 61-Jährige, der im April sein Amt als Vorsitzender der Henkel-Geschäftsführung niederlegt, gilt mittlerweile als einer der mächtigsten Strippenzieher der Republik. Der Energiekonzern Eon, die Privatbank HSBC Trinkaus & Burkhardt, der Pharmakonzern Novartis, Dr. Oetker oder die Brauerei Krombacher - sie alle lassen sich von Lehner kontrollieren oder beraten. Bei Porsche gehört Lehner als einziger Aufsichtsrat auf Eigentümerseite nicht der Familie an. Bei ThyssenKrupp ist er der Erste, den die mächtige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung im Aufsichtsrat platziert hat. Dazu sitzt Lehner dem einflussreichen Verband der Chemischen Industrie vor und ist Vizechef des Bundesverbands der Deutschen Industrie.
Lehners Ernennung zum Aufsichtsratschef der Deutschen Telekom setzt eine Tradition fort: Vor ihm saßen mit Helmut Sihler und Hans-Dietrich Winkhaus bereits zwei Henkel-Chefs auf dem Posten.
Lehner hat beim Waschmittelkonzern Henkel gut mit den Arbeitnehmervertretern zusammengearbeitet. Dies könnte ihm bei den Gewerkschaftsvertretern im Aufsichtsrat der von Umwälzungen betroffenen Telekom zugutekommen. Henkels gutes Abschneiden in jüngerer Vergangenheit hat zudem Lehners Ansehen bei den Aktionären verbessert.
Das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bei der Deutschen Telekom verlangt politisches Geschick - schließlich hält der deutsche Staat immer noch ein Drittel der Firmenanteile. Im Telekom-Aufsichtsrat sitzen unter anderem Finanzstaatssekretär Thomas Mirow und die Vorstandssprecherin der KfW Bankengruppe, Ingrid Matthäus-Maier. Der Ernennung Lehners muss überdies die Beteiligungsgesellschaft Blackstone zustimmen, die fünf Prozent an der Deutschen Telekom besitzt.
Der Telekom-Konzern macht derzeit eine schwierige Phase durch. Beobachter befürchten, der Konzern könnte hinter der europäischen Konkurrenz zurückbleiben, die in Schwellenmärkte vorprescht. Die Telekom setzt zudem in Deutschland ihren Sanierungsprozess fort, dabei könnten weitere Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig versucht der Konzern, Kunden für neue Dienste zu gewinnen, die die Abwanderer aus dem Festnetzgeschäft ersetzen sollen.
Aus der FTD vom 22.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Blomberg
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