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Welt Globalisierung, Krisen, Bündnisse

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Alt 09.11.2006   #1
FTD-Mod01
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Renommee-Modifikator: 13 FTD-Mod01 hat die Renommee-Anzeige deaktiviert
Standard Sollten die USA aus dem Irak abziehen?

Die parteiübergreifende Baker-Kommission schlägt vor, die US-Truppen aus dem Irak abzuziehen. Einen genauen Zeitplan nennt die Kommission zwar nicht, doch bereits 2007 könne mit dem phasenweisen Abzug begonnen werden Ist es angesichts der instabilen Lage in dem Land klug, die Truppen zu reduzieren? Gibt es einen anderen Ausweg?
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Financial Times Deutschland
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Geändert von FTD-Mod02 (30.11.2006 um 11:17 Uhr).
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Alt 10.11.2006   #2
truckerj
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Zitat:
Zitat von FTD-Mod01 Beitrag zeigen
Die starre Außenpolitik der Bush-Regierung ist ein Grund für das Wahl-Desaster der Republikaner. Künftig ist der US-Präsident bei Entscheidungen von den Demokraten abhängig. Ist der Rausschmiss von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ein Vorbote für eine Kehrtwende in der Irak-Politik?
Die Entlassung/der Rücktritt bedeutet mit Sicherheit die Einleitung einer neuen Strategie. Die Demokraten wollten für eine ansatzweise sinnvolle Mitarbeit wohl Köpfe rollen sehen und die Pferde wechselt man im Krieg nicht. Somit musste einer unter Bush gehen.
rumsfeld war seit langem schon ein Sündenbock für so vieles - mieses Verhältnis zu den Europäern, etc.

Ich sehe auch die Einsetzung des ehemaligen CIA-Mannes Gates in diese Richtung zielend, auch die Demokraten äußerten sich bislang positiv.

Die Frage ist nur, wohin eine eventuelle Kursänderung führen sollte: Abzug aus diesem Bürgerkriegsirak mit Sektiererkämpfen? NEIN.
Drin bleiben? Wenn man argumentiert, dass die Demokraten gewannen, weil sie genau dies ablehnten, werden sie sich einige gute Gründe für gegenteiliges Handeln überlegen müssen.

Ein Kurswechsel ja - von harter wenig kommunikativer Irak-Politik mit einigen Fehlern hin zu ... mehr Pressekonferenzen um das neue Gesicht bekannt zu machen *grins*.
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Student der Politikwissenschaft/Soziologie/Philosophie an der TU Chemnitz

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Alt 12.11.2006   #3
Soros2000
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Standard Abschied von Rumsfeld

Dieser Abschied lag auf der Hand.
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Es ist nur verständlich, daß die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn...
... deren Wolle setzt dem Biß einen gewissen Widerstand entgegen.

Gilbert Keith Chesterton

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Alt 06.12.2006   #4
kiloromeo
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Registriert seit: 20.10.2006
Beiträge: 9
Renommee-Modifikator: 0 kiloromeo ist noch neu hier
Standard kommt darauf an

Zitat:
Zitat von FTD-Mod01 Beitrag zeigen
Die parteiübergreifende Baker-Kommission schlägt vor, die US-Truppen aus dem Irak abzuziehen. Einen genauen Zeitplan nennt die Kommission zwar nicht, doch bereits 2007 könne mit dem phasenweisen Abzug begonnen werden Ist es angesichts der instabilen Lage in dem Land klug, die Truppen zu reduzieren? Gibt es einen anderen Ausweg?
Die Frage ist eben irgendwie immer noch nicht geklärt, was die US-Amerikaner im Irak eigentlich wollten bzw. wollen. Saddam H. fangen? OK – Mission accomplisched! Den heißblütigen, moslemischen Nahostlern die westlich-abendländische “Errungenschaft” der Demokratie bringen? Wahrscheinlich hätte es ausgereicht, die entsprechenden Bücher von Karl May zu lesen, um zu erkennen, auf was man sich da einlässt. Die Informationen von Scholl-Latour oder Konzelmann (um nur mal bei den deutschen Nahost-Spezialisten zu bleiben) hätten aber spätestens die Alarmglocken schrillen lassen müssen. Himmel hilf den armen Soldatenschweinen, die für diese lausig vorbereitete Mission bisher sterben mussten. Aber die Yankees sind eben geschichtslos (und stolz darauf), von ihrer Macht berauscht (ein Rausch lässt die Wirklichkeit verschwimmen) und lernen nicht aus ihren Fehlern, geschweige denn aus denen der anderen. Aber Hochmut kommt vor dem Fall.
Wäre es also klug, die Truppen jetzt abzuziehen? Wie gesagt, hängt nach wie vor vom Missionsziel ab. Fakt ist, dass die Städte vom US-Militär SO nicht zu kontrollieren sind. Die Frage ist allerdings, ob das überhaupt nötig ist. Für eine Stärkung der geostrategischen Position und zur Sicherung des Ölförderung bzw. des Transports würde es ausreichen, das offene Land zu kontrollieren. Grundsätzlich wäre es mir als US-Präsident egal, welche Moslemgruppen sich gegenseitig die Gurgel durchschneiden. Ich würde jede Form von Sezession aktiv und passiv unterstützen. Teile und herrsche, heißt es. Weitergehende Unterstützung für Volks- oder Religionsgruppen würde ich von deren Verhalten meiner Besatzung gegenüber abhängig machen. Bei feindselig eingestellten Gruppen würde ich die Strom- und Wasserversorgung unterbinden. Dasselbe würde natürlich auch für den Luft-, See-, und selbst den Straßenverkehr gelten. Und eine systematische Tötung der gegnerischen Führer (seien sie weltlich oder religiös) wäre meiner Sache sicherlich nicht hinderlich.
kiloromeo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.12.2006   #5
Weisenheimer
Aufsteiger
 
Registriert seit: 19.10.2006
Ort: Deutschland in Europa
Beiträge: 150
Renommee-Modifikator: 445 Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben Weisenheimer ist ganz oben
Standard Nur Truppenkontigente aus muslimischen Ländern in muslimische Länder

Ja, die Amerikaner und und alle Nicht-Muslime (z.B. Europäer) sollten sich aus dem Irak und allen muslimisch beherrschten Gebieten zurückziehen und ggf. durch Truppenkontigente aus muslimischen (demokratische) Ländern ersetzt werden um hier ggf. "religiös & kulturell" begründete Spannungen auszuschließen.
Ursache des Krieges waren ja wohl auch mehr machtpolitische (&wirtschaftspolitische!) Kalküle der USA (und UK) - insbesondere da die USA einer der größten Energieverbraucher der Welt sind. Sicherlich spielte auch eine "Befriedung & Stabilisierung" der von Saddam Hussein beherrschten Region eine Rolle (zumindestens als Aushängeschild!...Weltpolizei??).

Jedoch wäre es sinnvoll, wenn solche "Weltpolizei-Aufgaben" als UNO-Mandat nur (!!) von Truppenkontigenten aus muslimischen Ländern (ggf. auch neutralen...asiatischen Ländern - die weniger "geschichtlich vorbelastet sind!") durchgeführt & wahrgenommen werden, um nicht ein "modernes Kreuzzug"-Syndrom in diesen betroffenen Ländern aufkommen zu lassen.
Eigentlich müßten solche Trivialitäten (& politisches Fingerspitzengefühl) den politischen Entscheidungsträgern von vornherein klar sein (!!!). Dies bezieht sich auch auf die deutsche Regierung; man sollte sich hier sobald als möglich aus dem Irak herausziehen und deutsche Truppen - wenn überhaupt - nur in Spannungsgebiete einsetzen, wo die "kulturellen" Unterschiede (und damit latenten Spannungen) nicht so groß sind.
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Die Erkenntnis beginnt nicht mit Wahrnehmungen oder Beobachtungen oder Sammlung von Daten und Tatsachen, sondern sie beginnt mit Problemen!
(Karl R. Popper)
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Alt 06.12.2006   #6
avobert
Profi
 
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Renommee-Modifikator: 417 avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben avobert ist ganz oben
Standard *Diese* amerikanischen Truppen bringen es jedenfalls nicht

Zitat:
Zitat von Weisenheimer Beitrag zeigen
Ja, die Amerikaner und und alle Nicht-Muslime (z.B. Europäer) sollten sich aus dem Irak und allen muslimisch beherrschten Gebieten zurückziehen und ggf. durch Truppenkontigente aus muslimischen (demokratische) Ländern ersetzt werden um hier ggf. "religiös & kulturell" begründete Spannungen auszuschließen.
Tatsache ist: Wer in den USA irgendeine andere Perspektive sieht, geht nicht zum Militär. Bei den gegenwärtigen Verlusten reicht Patriotismus als Motivation wohl kaum noch jemandem.

Das bedeutet: Ein großer Teil der US-Soldaten ist in den Slums der Großstädte oder irgendwo im Nirgendwo aufgewachsen. Damit ist klar, woher das Verhalten dieses Kanonenfutters herkommt. In einer so historisch geprägten Gesellschaft wie im Irak kann es nur krachen.

Sieht man sich bei N24 usw. die US-Propagandafilme über die Macht der US-Militärmaschinerie an, dann wird dort ausschließlich materiell argumentiert - wie gut die Flugzeugträger abgeschirmt seien und wie überlegen die Waffen seien. So lange die US-Regierung in solchen Bahnen denkt, muss sie in diesen traditionellen Gesellschaften scheitern. Aber das haben die Amis anscheinend noch nicht mal in Vietnam gelernt.

Ansonsten können wir uns darauf verlassen, dass die Amis irgendwann aus innenpolitischen Gründen abhauen und mal wieder reichlich verbrannte Erde hinterlassen. Das machen sie doch fast immer so.

Dass das in Europa vor 60 Jahren anders lief hängt wohl wesentlich damit zusammen, dass unsere Gesellschaften der US-Gesellschaft noch vergleichsweise ähnlich waren und die US-Armee massenweise europäische Unterstützung hatte - von Churchill bis zu vielen Exilanten, die damals eingebunden waren.
avobert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.12.2006   #7
Fairfax80
Starter
 
Registriert seit: 19.10.2006
Beiträge: 32
Renommee-Modifikator: 0 Fairfax80 ist noch neu hier
Standard

Zitat:
Zitat von avobert Beitrag zeigen
Dass das in Europa vor 60 Jahren anders lief hängt wohl wesentlich damit zusammen, dass unsere Gesellschaften der US-Gesellschaft noch vergleichsweise ähnlich waren und die US-Armee massenweise europäische Unterstützung hatte - von Churchill bis zu vielen Exilanten, die damals eingebunden waren.
Vor allem wohl auch die Tatsache das die USA damals keine tief verankerte Religiöse Überzeugung und Kultur umkrempeln wollten. Hätten die Amis damals versucht uns ein nahöstliches Stammessystem und den Koran aufzuzwingen wäre die Sachen wohl nicht so gut gelaufen.
Fairfax80 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2006   #8
orant_ftd
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Registriert seit: 25.11.2006
Beiträge: 8
Renommee-Modifikator: 0 orant_ftd ist noch neu hier
Standard Am Bahnsteig , unter der Laterne , die Lilie Marlen

Auf einen abgefahrenen Zug springen bekannterweise alle Lustmacher und Spielverderber nochmals auf . Drehen wir die Frage mal einfach etwas herum - würden Sie jetzt irakische Rial kaufen wollen ? Und : Werden Sie morgen auch noch Treibstoff für ihr Auto bezahlen wollen können ?
Oder wir verzichten - alles klar ,ich geh zu Fuß . Oder noch tiefer hinein !
Bei all den Überlegungen bleibt zumindest eins fest zu halten - mit minimalem Einsatz hat die Koalition einen bis dahin unübersehbaren Fragenkomplex verhandlungsreif gemacht .
Sodenn , warten wir auf den nächsten Zug , denn diese Partie ist gerade mal aus der Bauernlinie herausgeschlüpft .
orant_ftd ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2006   #9
TheodorStorm
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Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 6
Renommee-Modifikator: 0 TheodorStorm ist noch neu hier
Standard Ja!

Die USA haben mit falschen Argumenten einen Krieg angezettelt, ohne sich zu überlegen, was nach dem von ihrem Präsidenten verkündeten Ende zur Stabilisierung des Iraq passieren soll. Sinnigerweise sind nach (aus Präsidentensicht) Ende der Kriegshandlungen erheblich mehr unschuldige GIs getötet worden als während derselben.
Die USA haben sich angemaßt, das Maß aller Dinge zu sein, obwohl gerade sie DIE sogenannte Weltmacht ist, die das geringste Einfühlungsvermögen in ihnen fremde Völker und Kulturen bewiesen hat. Und die unterschiedlichen Mentalitäten von Sunniten und Schiiten können die USA schon gar nicht lösen, weil sie sie nicht verstehen.
Daher gibt es nur eine Lösung: raus aus dem Iraq!
Und zwar schnell!
TheodorStorm ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2006   #10
HansMeier555
Starter
 
Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 2
Renommee-Modifikator: 0 HansMeier555 ist noch neu hier
Standard ... und was sollen dann die Briten machen?

Sollen die USA aus dem Irak abziehen?

Die Frage stellen, heißt sie zu verneinen. Schon der Abzug der Briten aus den 13nordamerikanischen Kolonien 1783 hat ja gezeigt, welch verheerende Folgen so ein feiges Verhalten haben kann.

Das hat sie sich fein gedacht, die Baker-Kommission im Jahre 330 nach der Unabhängigkeitserklärung: Einfach abziehen und dann sollen die blöden Engländer mal sehen, wie sie mit ihrer aufmüpfigen Kolonie rabiater Puritaner fertig werden?

Nicht so mit uns, Sportsfreunde!

Was verantwortungsbewußte, klar sehende Menschen mit politischem Weitblick jetzt fordern, liegt auf der Hand:

1) Die USA führen die fünfjährige Wehrpflicht ein, verdreifachen ihre Militärausgaben und verfünfundzwanzigifachen ihr Truppenkontingent im Nahen Osten. Wie bitte? Das soll nicht gehen? Natürlich geht es, man muß es nur wollen. Im WKII ging es doch auch. Am Ende stand die Demokratisierung Europas. Also muß es heute doch auch wieder gehen. Und überhaupt war/ist/wird Saddam genauso schlimm wie Hitler, schon vergessen?!

2) Den unverzüglichen Einmarsch in Iran, Syrien, Pakistan (Atomwaffen!), Nordkorea, Venezuela (Stalinismus!), Massachussetts (Schwulenehe), Kuba, ganz Afrika und Burma.
Oder sollen wir etwa dem blutdürstigen Treiben der dortigen Diktatoren einfach zusehen? Einfach nur wegzappen? Das wäre die feige europäische Lösung, die eben keine ist.
Durch den Nichteinmarsch in diesen Ländern werden die Probleme doch nur in die Zukunft verschoben.
Auschwitz wurde schließlich auch nicht von Friedensdemonstranten befreit, schon vergessen?


3) Das UN-Gebädue am Hudson-River abreißen oder besser noch durch einen gezielten Raketanschlag zerstören, so wie die chinesische Botschaft 1999 in Belgrad. ("bedauerlicher Irrtum...")

4) Alle potentiellen Terroristen durch präemtive Vergeltungsschläge vertilgen, ganz egal wo sie sich befinden. (Z.B. im UN-Gebäude..)

5) Niemals Zweifel an der eigenen Entschlossenheit aufkommen lassen; denn in diese Lücke stößt sofort der Feind...
Es ist nur natürlich, wenn bei der Durchführung der Punkte 1-5 auch FEhler vorkommen sollten. Aber der Grundgedanke bleibt schon richtig...
HansMeier555 ist offline   Mit Zitat antworten
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