Seit Dienstag gelten die Ober- und Untergrenzen nicht mehr, innerhalb deren der Forint zur Gemeinschaftswährung notieren durfte. Bisher hatte sich die Zentralbank verpflichtet, am Devisenmarkt zu intervenieren, um den Forint stabil zu halten.
Eine sinkende Inflation wäre ein wichtiger Schritt, damit die Ungarn in den nächsten Jahren den Euro einführen können. In den vergangen Jahren war die Bekämpfung der Inflation öfter in Konflikt mit der Wechselkursbindung geraten.
Zuletzt war die Teuerung wie in vielen östlichen EU-Ländern stark gestiegen. Die Inflationsrate lag in Ungarn Ende 2007 bei 7,4 Prozent - deutlich höher als in anderen Ländern der Region, wo sie im Schnitt gut fünf Prozent ausmachte. In der Euro-Zone war die Inflation im Dezember auf 3,1 Prozent gestiegen. Ungarns Zentralbank strebt derzeit eine Rate von drei Prozent an, wobei sie einen Prozentpunkt über oder unter dem Ziel liegen darf.
"Die alleinige Ausrichtung auf das Inflationsziel sollte dazu beitragen, die Maastricht-Kriterien zu erfüllen", sagte Thomas Amend, Volkswirt bei HSBC Trinkaus. Das Kriterium sieht vor, dass die Inflation maximal 1,5 Prozentpunkte über der Rate der drei preisstabilsten Mitgliedsländer liegen darf. "Die Entscheidung beendet Jahre eines inkonsistenten geldpolitischen Systems", sagte Lars Christensen, Analyst bei der Danske Bank. Mit den zwei Zielen sei die Notenbank ohnehin nie glücklich gewesen. Die jetzige Entscheidung trafen die Banker mit Billigung der Regierung. Derzeit erwarten Experten, dass die Ungarn frühestens ab 2012 den Euro einführen werden. Zwei Jahre vor diesem Zeitpunkt darf die Währung nur noch 15 Prozent auf- oder abwerten.
Mit den früheren ambitionierten Zielen war der Forint aber schon seit 2001 an den Euro gekoppelt worden. Seit Juni 2003 lag das Schwankungsband zwischen 240,01 und 324,71 Forint je Euro. "Jetzt können die Märkte entscheiden, wie der faire Kurs aussieht, bevor die Ungarn dem Euro beitreten", sagte Amend. Er erwarte in den nächsten Jahren in der Tendenz eine Aufwertung der ungarischen Währung. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Notenbank mit Zinssteigerungen die Inflation bekämpfen dürfte. Am Montag ließ sie den Leitzins bei 7,5 Prozent. Eine aufwertende Währung dämpft den Inflationsdruck in einer Volkswirtschaft, kann aber auch die Exporte belasten.
Aus der FTD vom 26.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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