"Wir sind zu Kompromissen bereit, weil wir keine andere Alternative sehen", sagte Koch am Donnerstag in Wiesbaden. Die Grünen forderten dagegen die SPD zur Aufnahme von Verhandlungen über eine rot-grüne Minderheitsregierung auf. Die FDP wiederum lehnte erneut Gespräche über eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen ab.
Damit bleiben die Fronten in Hessen nach der Landtagswahl verhärtet. Bisher sind weder CDU und SPD, noch FDP und Grüne bereit, neue Partner zu akzeptieren. Die FDP will nicht mit der SPD, und die Grünen wollen nicht mit der Union. Mit seinem Auftritt hat Ministerpräsident Koch allerdings wieder die Initiative ergriffen, nachdem er wochenlang nicht mehr in Erscheinung getreten war.
Die CDU machte in der "Bad Wildunger Erklärung" inhaltliche Zugeständnisse an die Grünen. Bei Themen wie Staatsverschuldung, Bildung oder dem Ausbau der erneuerbaren Energien gebe es durchaus Gemeinsamkeiten zwischen CDU und Grünen, sagte Koch. "Wir führen keine Koalitionsgespräche allein mit der FDP."
Die Landesvorsitzende der hessischen Grünen, Kordula Schulz-Asche, wies das Werben der CDU zurück. "Wir sehen das nicht als Angebot, sondern eher als Zeichen dafür, dass die CDU sich in der Opposition inhaltlich erneuern sollte", sagte sie der FTD: "Da hat Koch eher bei der FDP abgeschrieben als bei uns." Das Thema Gerechtigkeit fehle weiter vollkommen.
"Auch vier Wochen nach der Wahl hat Koch noch nicht verstanden, dass die Hessen ihn als Ministerpräsident nicht haben wollen", sagte Schulz-Asche. Aber auch mit einem anderen CDU-Politiker wären die Grünen nicht zu einer Koalition bereit. "Das hängt nicht an einer Person. Die gesamte Hessen-CDU befindet sich am rechten Rand", sagte Schulz-Asche.
Koch schloss auch Gespräche mit der SPD über die Bildung einer Großen Koalition nicht aus. Voraussetzung dafür sei aber, dass die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti zuvor klar mache, dass sie auf eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei im hessischen Landtag verzichte.
FTD.de, 28.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
FTD-Services
Streit am Arbeitsplatz, mit Vermieter oder Finanzamt? Aktuelle Urteile aus vielen Rechtsgebieten kostenlos in dieser Datenbank. mehr |
Nachrichten
Während der SPD-Chef an Beliebtheit in der Bevölkerung verliert, steht es auch um seine Gesundheit nicht zum Besten. mehr
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries will die Höchstsätze mindestens vervierfachen. mehr
Bundesregierung und Mediziner wollen einen offeneren Umgang mit Behandlungsfehlern. mehr
Für die Bundestagswahl 2009 hat sich die Partei auf ein Spitzenkandidaten-Duo festgelegt. mehr
Obwohl elekronische Wahlgeräte schon oft in der Kritik standen, werden sie immer wieder für Abstimmungen getestet und sogar eingesetzt. mehr
Nach Appellen der Parteiführung stimmt die Basis lustlos für Sondierungsgespräche. mehr
Gerade erst hatte Kurt Beck die SPD geeint. Nun sorgt der mögliche Linksschwenk bei den Sozialdemokraten für Aufruhr. mehr
Der SPD-Politiker empört sich über den angekündigten Stellenabbau einiger Unternehmen, die hohe Gewinne einfahren. mehr
Die Länder sind sich uneins, wie sie auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Online-Durchsuchungen reagieren sollen. mehr
FDP-Generalsekretär Niebel nennt das Angebot eine Beitragsverschwendung. mehr
Der Hamburger SPD-Spitzenkandidat beschwert sich vehement über den Linksschwenk von Parteichef Kurt Beck. mehr
Im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gelten künftig auch in Deutschland schärfere Vorgaben. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
brainGuide
Top-Experten und
ihr Wissen
kostenfrei finden
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
Bookmarken bei ...