Das Letzte

» Die Kraft der Zuversicht «

von Leo Klimm

Herr Algan hat eine Grußkarte in meinen Briefkasten gesteckt. Mit den besten Wünschen für 2008. Neujahr ist fast zwei Monate her, aber wer wird sich beschweren, wenn ihm Unbekannte Gutes wünschen?

Ich würde mich auch im Juli über so eine nette Geste freuen, und das Foto auf der Karte weist Behçet Algan als freundlichen Mann aus, der Schnauzbart und Nadelstreifen trägt.

Herr Algan also wünscht mir und meiner Familie "einen guten und ruhigen Start ins Jahr 2008". Offenkundig ist er ein zuversichtlicher Mensch: "Jeder, der dem Jahr positiv entgegensieht, der wird es auch so erleben. Ob es ein neuer Job, eine neue Liebe, ein kleiner Lottogewinn oder einfach nur viele kleine erfreuliche Dinge sind - lassen Sie es einfach auf sich zukommen ..." Alles eine Frage der Einstellung.

Richtig bemerkenswert wird die Karte aber erst dadurch, dass sich Herr Algan als SPD-Kandidat bei der Hamburg-Wahl am Sonntag herausstellt. Es ist bekannt, dass die SPD an den Fortschritt glaubt. Dass der aber ganz von allein kommt, wenn man optimistisch denkt, ist mir neu. Und sehr sympathisch - endlich ein Politiker, der auf komplizierte Programme und unerfüllbare Wahlversprechen vollends verzichtet.

Ein Versprechen allerdings gibt Herr Algan doch ab: "Ich werde immer für Sie da sein! Und das nicht nur, weil 2008 ein Wahljahr ist." Ich bin endgültig überzeugt - Herrn Algans Neujahrswünsche haben mit der Wahl nichts zu tun. Es geht ihm gar nicht um meine Stimme. Die werde ich deshalb jemandem geben, der sie wirklich braucht. Herr Algan schafft das auch so. Da bin ich zuversichtlich.