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Sonntag, 2. März 2008
Schweiz
27. Februar 2008, 15:34; Letzte Aktualisierung: 21:03

Kapitalerhöhung mittels Pflichtwandelanleihe

13 Mrd. Fr. Investoren-Geld aus Singapur und Nahost

Der UBS-Verwaltungsrat beantragte der Versammlung, bedingtes Aktienkapital zu schaffen, indem mit zwei ausländischen Finanzinvestoren eine Pflichtwandelanleihe (Mandatory Convertible Notes, MCN) vereinbart wird.

Ein namentlich nicht genannter Investor aus dem Nahen Osten würde 2 Milliarden Franken in die UBS investieren. Der zweite Geldgeber ist die Investment Management-Gesellschaft «Government of Singapore Investment Corporation Pte. Ltd» (GIC). Diese würde 11 Milliarden Franken in die UBS investieren.

VR-Präsident Ospel:
«Es wäre wichtig für die UBS, die Kapitalbasis der Bank zu stärken. Die vorgeschlagene private Anleihe hat sich als beste Lösung erwiesen. (..)
(Ospel macht ausführliche Erläuterungen zu den Vor- und Nachteilen der Pflichtwandelanleihe).

Diskussion zu Traktandum 3:

CEO Marcel Rohner nimmt Stellung zu den Fragen von Frau Brigitta Moser zu den Boni:
«Die involvierten Banker wurden nicht mit 200 Mio. Boni [der von Moser genannten Zahl] belohnt. Das stimmt nicht, das haben wir nicht. Sie haben einen kleinen Bruchteil dieser Summe als Boni erhalten.»

Herbert Brändli, Profond-Stiftung:
«Ich stehe hier stellvertretend für 1650 Unternehmen, die der Profond-Stiftung vertrauen. Wir investieren nicht in die Börse, sondern in Qualität und daher sind wir Aktionäre der UBS. Profond wehrt sich gegen die Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. (...) Ein Ausschluss bedeutet eine Verwässerung des Kapitalanteils und einen Verlust der Stimmkraft. Es gibt keinen Grund das Bezugsrecht auszuschliessen. (...) Eine französische Bank [Société Générale] hat bereits gezeigt, dass dies möglich ist. Der wahre Grund keine ordentliche Kapitalerhöhung durchzuführen, liegt wohl darin, dass die UBS nicht Auskunft über die finanzielle Situation geben will. Der VR müsste hinstehen und Auskunft geben. Ich weiss nicht, ob die Herren, die da so bequem sitzen, genügend Stehvermögen besitzen. (...) Ich empfehle, den voreiligen Hüftschuss zu verhindern. Ich habe fertig.»

VR-Präsident Ospel:
«Es geht uns um Zeit und Sicherheit. Das sind die Gründe für die Pflichtwandelanleihe.»

Peter Kurer, Rechtsberater:
«Die Situation bei der Société Générale ist anders. (...) Wir wollten damals sofort Klarheit schaffen, dass wir das Geld haben.»

Hans Christoph Hirt:
«Eine Plichtwandelanleihe ist nicht die einzige Möglichkeit. Doch in Anbetracht der Milliarden-Abschreiber scheint es trotzdem sinnvoll, den Vorschlag des Verwaltungsrates zu unterstützen. Doch was passiert, wenn es im ersten Quartal [2008] zu weiteren Abschreibungen kommt?»

VR-Präsident Ospel:
«Eines der grossen Ziele der relativ grossen Pflichtwandelanleihe ist es ja genau, eine genügend grosse Kapitaldecke zu schaffen. (...)»

Christian Schürch:
«Deckt sich die Pflichtwandelanleihe der Investoren mit den Informationen, welche die Aktionäre erhalten haben? Ich möchte eine Verfügungsbeschränkung ausschliesslich auf die beiden Investoren und auf die angegebene Menge Aktien [d.h. maximal rund 277 Millionen Aktien)] beantragen.»

Peter Kurer (Rechtsberater):
«Es kann gewisse Verwässerungsereignisse geben. Und ja, es ist so, dass die zwei Investoren die Pflichtwandelanleihen nach sechs Monaten weiterverkaufen können.»

Hans-Jakob Heitz:
«Auf den ersten Blick meinen wir, wir haben eine Kröte zu schlucken. Doch ich breche nun eine Lanze für die Kapitalerhöhung. (...) Mein Bauchgefühl sagt mir, dass für den Börsenkurs eine Annahme des Antrages des Verwaltungsrats positiv ist.»

Dr. Peter Lenz:
«Ich wende mich zuerst an Sie, die Aktionäre. Ich glaube, wir müssen diese Pflichtwandelanleihen annehmen. Sonst werden Sie darunter leiden, weil der Aktienkurs weiter fallen wird. (...)»

Albert Mele:
(Auf französisch) «Ich bin 88 Jahre alt. Und nach all den Jahren Geschäftsleben habe ich ein Gespür entwickelt. Als ich Euer Dokument gelesen habe, indem Ihr die Operation Singapur aufführt, hatte ich das Gefühl, dass Ihr etwas verheimlicht. (...)»

VR-Präsident Ospel: «Sicher nicht. (...)»

Ferdinand Christian Moser:
(Auf englisch) «Der UBS-Slogan sagt: 'UBS - you and us'. Wir wissen, wer 'us' ist, aber wir wissen nicht, wer 'you' ist. (...) Ich würde mich freuen, wenn Sie etwas zu den zwei Parteien [Investoren] sagen könnten.»

VR-Präsident Ospel:
«Die Vertreter aus Singapur sind nicht hier. Der Investor aus dem Nahen Osten ist auch nicht hier. Es handelt sich hier um jemand von erstklassiger Adresse. Wir haben über die Offenlegung seiner Identität gesprochen und er möchte zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen. Er hätte auch keine 3 % am UBS-Aktienkapital, also muss er nach hiesigem Recht auch nichts sagen [Der unbekannte Investor aus dem Nahen Osten hätte ca. 1,6 % des Kapitals).»

Fritz Kamer
«Die UBS bekommt durch GIC [Government of Singapore Investment] den kompetentesten Aktionär der Geschichte. Stimmen Sie deshalb der Kapitalerhöhung zu.»

Rolf Schweizer:
«Die Investoren erhalten einen Coupon von 9 %. (...) Die Mitarbeiter und Kader werden ihre Boni erhalten, um sie an der Stange zu halten. Meine Frage, erhalten auch wir, die Altaktionäre, etwas um uns bei der Stange zu halten? Wir wollen nicht das schwächste Glied in der Kette sein.»

VR-Präsident Ospel:
«Wir verstehen Ihre Frage. Selbstverständlich wird dies nicht jetzt, sondern Ende 2008 entschieden. Wenn wir uns das leisten können.»

Beda Düggelin
«Ich bin enttäuscht, dass der Antrag auf Sonderprüfung abgelehnt wurde.(..) Vertrauen ist alles. Dass die UBS noch immer nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hat, ist keine vertrauensbildende Strategie. Dass der Name des zweite Investors nicht offen gelegt wird, ist keine vertrauensbildende Strategie. Herr Ospel, nennen sie uns den Namen. Wir gehen nicht mit allen ins Bett. Wann wird die UBS wieder vertrauenswürdig? (...)
Heute muss ein Kurswechsel eingeleitet werden. Alle Aktionäre sollen an der Kapitalerhöhung partizipieren. Dass die UBS an der alten Führung festhält, ist keine vertrauensbildende Massnahme.
Herr Ospel, sie erinnern mich an ein Sprichwort: Aktionäre sind dumm und frech, weil sie erstens Aktien kaufen und zweitens auch noch eine Dividende wollen. (...) Ich schlage sie mit ihrer eigenen Waffe: Sie behaupten, dass das Bezugsrecht aus bestimmten Gründen ausgeschlossen werden kann. Vorschlag: Am 23. April an der ordentlichen Generalversammlung geben sie die ordentliche Kapitalerhöhung bekannt, ohne Beteiligung der Investoren aus Nahost. Sie sehen, sie sind schachmatt. Es ist Zeit, umzudenken. Lassen sie uns eine neue UBS entstehen. It's time for a change.

VR-Präsident Ospel zur Geheimhaltung des Investors aus Nahost:
«Das sind nicht wir, die entscheiden, dass der Name nicht öffentlich gemacht wird. Das will der Investor so, das haben wir in Gottes Namen zu respektieren.»

Peter Kurer:
«Es gibt keinen Plan B, falls die Aktionäre der 13-Milliarden-Franken-Investition durch zwei ausländische Investoren nicht zustimmen.»

Es folgt die Abstimmung über eine vorzeitige Abstimmung zu Traktandum 3.

Das Ergebnis der Abstimmung zum 3. Traktandum «Pfichtwandelanleihe mit 2 Investoren in Höhe von 13 Mrd. Franken» wird mit ruhiger klassischer Musik bekanntgegeben:

Abstimmungsresultat:
Total der Stimmen: 687'277'681
Ja-Stimmen: 599'188'040
Nein-Stimmen: 87'021'231

Die geplante Kapitalerhöhung der UBS kann realisiert werden. Ein Investor aus dem Nahen Osten wird 2 Milliarden Franken einbringen. Der andere Geldgeber ist die Investment Management-Gesellschaft «Government of Singapore Investment Corporation Pte. Ltd» (GIC). Sie wird 11 Milliarden Franken einschiessen.

Die Durchführung der Abstimmungen an der ausserordentlichen Generalversammlung der UBS vom Mittwoch wird nicht überprüft. Der entsprechende Antrag eines Aktionärs wurde von der Versammlung mit 513'773’586 Nein gegen 12'178’772 Ja-Stimmen wuchtig verworfen.

Die a.o. GV wird um 17:02 Uhr beendet.

(SF / Carmen Gloria Godoy und Benedikt Widmer berichten aus Basel)

Panoramabild über die St.-Jakobshalle in Basel mit der Projektion von Marcel Ospel auf der Rückwand.
Der UBS-VR beantragt eine Kapitalerhöhung mit ausländischen Investoren (Michel Sutter)

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