Keiner der Beteiligten - MAN Roland, die Banken oder der Mehrheitseigner Allianz Capital Partners - wollten die Informationen kommentieren. Trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten und der schwierigen Lage für die Druckbranche treiben das Unternehmen sowie die Eigner Allianz Capital Partners und MAN die Vorbereitungen für ein Listing kräftig voran. Die Eigner wollen im zweiten Halbjahr entscheiden, ob MAN Roland noch 2008 debütiert. Das Marktumfeld ist sehr schwierig:
In den ersten beiden Monaten des Jahres sind nach Angaben des Datenlieferanten Thomson Financial wegen des Kursrutsches an der Börse weltweit mehr geplante Debüts abgesagt worden, als es Handelsaufnahmen gab.
Die Private-Equity-Tochter des Allianz-Konzerns hatte 65 Prozent der MAN-Roland-Anteile Anfang 2006 erworben. Damals war das Unternehmen inklusive Schulden insgesamt 856 Mio. Euro wert. Der Dax-Konzern MAN hält die übrigen 35 Prozent an dem Druckmaschinenhersteller.
Unternehmen und Eigner sehen sich im Vergleich zu den deutschen Rivalen Heidelberger Druck und Koenig & Bauer in einer starken Position. MAN Roland strebe einen Bewertungsaufschlag zu den Wettbewerbern an, hieß es weiter. Denn das Unternehmen sei profitabler als die Konkurrenz. "Das wird peinlich für die börsennotierten Wettbewerber", sagte eine mit den Plänen vertraute Person.
Bei der Vorstellung der Zahlen am 15. Februar hatte das Unternehmen "die überdurchschnittliche operative Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE)" von 43,3 Prozent betont. Der Umsatz von MAN Roland sank 2007 um sechs Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebit) stieg aber um sechs Prozent auf 125 Mio. Euro.
Derzeit verlangen Investoren von Börsenneulingen hohe Bewertungsabschläge zu bereits notierten Unternehmen. Falls sich das Marktumfeld nicht stark bessert, wäre es schwierig für MAN Roland, die angepeilten Bewertungsaufschläge zu Heidelberger Druck und Koenig & Bauer zu erzielen, sagten mehrere nicht mandatierte Investmentbanker.
Zudem befindet sich die Branche in einer schwierigen Lage. Der US-Wirtschaftsabschwung belastet die Druckmaschinenhersteller bereits. Das Geschäft erschweren außerdem der starke Euro sowie gestiegene Farb- und Papierpreise für die Druckereien, die die Kunden der Maschinenhersteller sind. Heidelberger Druck hatte vor wenigen Wochen die Prognose für das operative Ergebnis um zehn Prozent gesenkt und die mittelfristige Wachstumsprognose für den Umsatz nicht bekräftigt. Seit einem Mehrjahreshoch Ende April 2007 ist der Aktienkurs um gut die Hälfte eingebrochen und auf das Niveau von 2003 gefallen. König & Bauer hat seit dem vergangenen April mehr als ein Viertel des Börsenwerts verloren und wird auf dem Kursniveau von 2002 gehandelt - als ob es die fünfjährige Börsenrally in Deutschland nicht gegeben hätte.
Aus der FTD vom 04.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
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