Wer sich für das neue MBA-Programm der EBS interessiert, sollte sich nicht auf die Broschüre verlassen. Denn was dort steht, ist schon wieder überholt. Das gilt nicht nur für das Curriculum, sondern auch für den Preis. So wurde die Term-Struktur des 15monatigen Curriculums inzwischen geändert und an die übliche Semesterplanung angepasst. Statt wie geplant nur drei Monate sollen die Studenten nun sechs Monate von August bis Ende Januar an der Partnerschule in einem der BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien oder China verbringen. Dort besuchen sie die regulären MBA-Kurse, wobei die Fächer Finance und Operations verpflichtend sind. Zudem müssen sie dort ihre Masterthesis verfassen, die dann von einem EBS-Professor bewertet wird.
Das Programm sei ein General-Management-MBA mit eingebauter Spezialisierung in Global Finance und Operations, erklärt Christiane Holländer, akademische Direktorin des Programms. Das sei schließlich das Markenzeichen der EBS. Pflicht ist zudem ein Sprachkurs in Portugiesisch, Chinesisch, Russisch, Englisch, Spanisch oder Deutsch.
Zu den Partnerschulen in den BRIC-Staaten gehören das Indian Institute of Management (IIM) in Ahmedabad und die Tsinghua University in Peking. Eine Partnerschule in Brasilien fehlt bisher. Man sei bereits mit zwei führenden Schulen in Rio und Sao Paulo im Gespräch, erklärt Holländer. Aber die Brasilianer gingen so etwas "eben anders" an. Zudem seien dort gerade Semesterferien. Auch in Russland gibt es Probleme. Dort habe man kein englischsprachiges MBA-Vollzeitprogramm gefunden, erklärt die MBA-Direktorin. Daher greife man nun auf die Lomonosov Moscow State University zurück, mit der die EBS ab Februar 2008 ein MBA Programm in Supply Chain Management für den russischen Markt anbietet. Die Option, nach Russland zu gehen, sei daher nur für Teilnehmer mit guten Russischkenntnissen möglich. Sie könnten dann an der Moskauer Universität an dem russischen Parttime-Programm teilnehmen.
Starten will man mit 20 Teilnehmern. Das Interesse sei groß, behauptet Holländer. Zugesagt habe man jedoch bisher nur einem Bewerber. Mittlerweile wurde auch der Preis gesenkt. Statt - wie in der Broschüre angegeben - 29.500 Euro gibt es nun einen - nicht offen kommunizierten - Einführungspreis von 19.500 Euro. Insider berichten sogar von einer noch niedrigeren Summe, was Holländer bestreitet. Dazu kommen - was ebenfalls nicht in der Broschüre steht - 495 Euro für die Immatrikulation und 650 Euro für die Masterarbeit. "Wir haben natürlich auch recherchiert, was die Wettbewerber verlangt haben", erklärt Holländer. So habe die Mannheim Business School beim Start nur 15.000 Euro verlangt. Ein so niedriger Preis sei allerdings auf keinen Fall möglich. Schließlich spiele die EBS in einer anderen Liga und habe ein anderes Standing, betont Holländer mit der für die EBS so typischen Selbstüberschätzung.
Richtig ist jedoch, dass Mannheim 2002 einen Einführungspreis von 10.000 Euro hatte und diesen auch offen kommunizierte. Im Gegensatz zur EBS verfügt Mannheim seit etlichen Jahren über die beiden international relevanten Akkreditierungen durch die AACSB und Equis. Die EBS war dagegen beim ersten Anlauf bei Equis gescheitert - unter anderem aufgrund mangelnder Internationalität - und hofft nun, im zweiten Anlauf Ende Februar das begehrte Gütesiegel zu bekommen. Bisher ist der neue MBA-Studiengang noch nicht einmal von einer der deutschen Agenturen akkreditiert, obwohl diese Programme auch schon dann akkreditieren, wenn sie bisher nur auf dem Papier existieren.
Am 22. Januar verkündete die EBS dann überraschend, dass es für besonders qualifizierte Kandidaten auch Vollstipendien gibt. Wie viele das sind, kann MBA-Direktorin Holländer nicht sagen. Wer in den Genuss eines "EBS President‘s Club Scholarship" kommen will, muss sich neben dem üblichen Bewerbungs-Verfahren auch der Prüfung einer Auswahlkommission mit Vertretern der EBS und einem Repräsentanten der Wirtschaft stellen und ein Essay im Themenbereich "Management in Emerging Markets" verfassen.
Fazit: Das neue Vollzeit-Programm wurde offenbar mit der heißen Nadel gestrickt. Zudem betreibt die EBS, die sich stets als die "Nummer 1 Business School in Germany" bezeichnet, eine zumindest fragwürdige Informationspolitik. Die Broschüre beziehe sich eben auf den Stand vom Oktober, verteidigt sich Holländer und betont: "Wir informieren Interessenten natürlich über die aktuellen Änderungen."
Link: www.ebs.edu
Quelle und mehr Informationen unter: www.mba-channel.com
www.mba-channel.com, 01.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: EBS
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