Das Gepäckband läuft nicht, der Bus fährt nicht, die Sicherheitskontrolle bleibt geschlossen - im komplizierten Netzwerk der modernen Passagierabfertigung reichen schon ein paar kleine Manöver, um ein Chaos anzurichten, das sich dann von Flughafen zu Flughafen ausbreitet.
So sieht eine perfekte Streikstrategie aus. Aber auch der Anlauf zu einem perfekten Eigentor. Denn eines wird den Flughafenbetreibern, Fluggesellschaften und insbesondere den Tausenden gestrandeter Fluggäste auch schnell auffallen: Störaktionen gibt es nur da, wo die Beschäftigten an den Flughäfen Teil des öffentlichen Dienstes sind. Dort, wo private Dienstleister die Aufgaben übernommen haben, gibt es keine oder zumindest weniger Probleme.
Dass auf manchen Flughäfen noch immer ein größerer Teil des Bodenpersonals dem öffentlichen Dienst angehört, lässt sich ausschließlich historisch erklären. Jenseits der klassisch hoheitlichen Aufgaben von Grenzschutz oder Polizei gibt es keinen sachlichen Grund, das Bodenpersonal von Flughäfen im Staatsdienst zu beschäftigen.
Der Trend zur Privatisierung wird sich durch die Warnstreikaktionen also nur weiter beschleunigen. Und auch in einem anderen Punkt ist zweifelhaft, ob Verdi die erfolgreiche Eisenbahnerstrategie einfach imitieren kann. Die Lokführer hatten die Öffentlichkeit davon überzeugt, dass hier eine anspruchsvolle Spezialistentätigkeit vergleichsweise unterbezahlt sei. Als flächendeckendes Argument für den öffentlichen Dienst lässt sich das nicht kopieren.
Aus der FTD vom 04.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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