www.gdch.de
www.gdch.de Aktuelles Heft Angewandte Chemie Analytical and Bioanalytical Chemistry
Service MyGDCh Shop News Suchen Sitemap NCh Angew ABC  
Ihr Weg zu dieser Seite ==> 

 >  >
34 Gute berufliche Chancen für Absolventen der Chemiestudiengänge: Anfängerzahlen zeigen wieder aufwärts
English Version Diese Seite drucken 


34/01
26. September 2001

Der Arbeitsmarkt für Absolventen der Chemiestudiengänge zeigt sich sehr aufnahmefähig. Der Anteil stellensuchender Absolventen ist gering. Da Studienstatistiken dramatisch sinkende Absolventenzahlen in den kommenden Jahren prognostizieren, wird sich der Arbeitskräftemangel bei Chemikern deutlich verschärfen. Für angehende Chemiker aller Studienrichtungen bedeutet dies, dass sie gute berufliche Chancen vorfinden. Darauf wies die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) auf Ihrer Jahrestagung Chemie 2001 am 26. September in Würzburg hin. Die Aussagen stützen sich auf die jährlich erscheinenden GDCh-Studienstatistiken. Die Studienstatistik 2000 wurde in Würzburg vorgestellt.

Die Gesamtzahl der Chemiestudierenden betrug zum 31. Dezember 2000 (Stichtag der Erhebung) 21.168 und ist damit gegenüber dem Vorjahr (21.371) weiter gesunken. Dies gilt auch für die Anzahl der Doktoranden an Chemiefachbereichen, die sich von 6.518 auf 5.988 verringerte. Damit verstärkt sich das Problem vieler Universitäten, Doktoranden zu finden, die an den Hochschulen wesentliche Teile der Forschung und Lehre übernehmen. Doch es ist ein Ende des Abwärtstrends sichtbar: Erstmals seit 1992 stieg die Zahl der Vordiplomprüfungen wieder an, und noch erfreulicher ist, dass sich die Zahl der Studienanfänger sehr deutlich von 3.299 (1999) auf 3.813 (2000) erhöhte. Davon sind 47% Frauen und 12% ausländische Studierende. Bei den Absolventen beträgt der Frauenanteil z.Zt. 24%.

Die Studiendauer hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Die mittlere Studiendauer bis zum Diplom beträgt 12,6 Semester, der Medianwert, der angibt, im wievielten Semester 50% der Studierenden die Prüfung abgelegt haben, liegt bei 11,5 Semestern. 87% der Diplom-Chemiker schließen unmittelbar an den Diplom-Abschluss ihre Doktorarbeit an, die ca. 3,5 Jahre dauert, d.h. der Doktortitel wird im Mittel nach 19,5, im Median nach 18,6 Semestern verliehen. Diese Angaben sind an den 55 Universitäten, an denen Chemie studiert werden kann, nicht einheitlich. Der Medianwert für die Promotion beträgt z. B. in Jena 15,6, in Kassel 21,0 Semester. Ebenso deutlich sind die Unterscheide beim Diplom, wo Bochum mit nur 9,5 Semestern deutlich schneller ausbildet als die FU Berlin mit 16,1 Semestern.

Von den im vergangenen Jahr frisch promovierten Chemikern fanden 43% eine Einstellung in der chemischen Industrie, 17% in der übrigen Wirtschaft, 5% an der Hochschule, 4% an anderen Forschungsinstituten und 3% im öffentlichen Dienst. Ins Ausland, zumeist auf Postdoc-Stellen, gingen 12%, Postdocs im Inland wurden 8% der Absolventen; je 1% starteten ein Zweitstudium bzw. eine freiberufliche Tätigkeit. 6% waren zum Zeitpunkt der Erhebung noch stellensuchend. Biochemie, Lebensmittelchemie, Lehramt und FH-Studiengänge An 14 Hochschulen in Deutschland kann Diplom-Biochemie als eigener Studiengang belegt werden.

Die Gesamtzahl der Biochemie-Studierenden erhöhte sich von 2.779 (1999) auf 2.979 (2000). Davon waren 45 % Frauen und 7% ausländische Studierende. Die Zahl der Studienanfänger lag mit 548 auf gleichem Niveau wie im Vorjahr (547), 245 bestanden das Diplom, 142 wurden promoviert. Von den diplomierten Biochemikern begannen 88% eine Doktorarbeit, 7% wechselten direkt ins Berufsleben. Von den promovierten Biochemikern gingen etwa 13% in die chemische Industrie, 12% in die übrige Wirtschaft, über 50% blieben in der Forschung (Hochschule, sonstige Forschungsinstitute, Postdoc-Stellen); 16% traten eine Stelle im Ausland an. Der Studiengang Lebensmittelchemie, ein numerus clausus-Studiengang, wird an 15 Hochschulen angeboten. Die Gesamtzahl der Studierenden lag bei 1.469, davon waren 72% Frauen und 6% ausländische Studierende. Im vergangenen Jahr bestanden 240 Studierende die Hauptprüfung Teil A, 188 die Hauptprüfung Teil B und 55 schlossen das Studium mit der Promotion ab.

An 60 Universitäten und Pädagogischen Hochschulen waren im Jahr 2000 1.651 Studierende für das Lehramt der Sekundarstufe 1 und 5.081 für das Lehramt der Sekundarstufe 2 eingeschrieben. Die Absolventenzahlen haben in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. 23 Fachhochschulen bieten Studiengänge der Chemie und des Chemieingenieurwesens an. Die Gesamtzahl der Studierenden betrug im vergangenen Jahr 4.093 Personen und ist damit erneut gegenüber den Vorjahren gesunken. Der Frauenanteil lag bei 38%, der der ausländischen Studierenden bei 13%. Die Anzahl der Diplomprüfungen lag mit 614 auf dem niedrigsten Stand seit 1993. Die mittlere Studiendauer betrug 10,5, der Medianwert 9,5 Semester. 82% der FH-Absolventen fanden direkt einen Arbeitsplatz, 11% waren zunächst stellensuchend, 4% begannen ein Zweitstudium, 3% wechselten an eine Universität.



Letzte Änderung: GCHOE, 07.11.2007


Diese Seite drucken 

Impressum | Disclaimer | Webmaster