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44 Anspruchsvolle Totalsynthesen komplexer Naturstoffe August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze an Steven V. Ley
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26. September 2001

Für seine innovativen, höchst anspruchsvollen Totalsynthesen komplexer Naturstoffe erhält Professor Dr. Steven Victor Ley von der Universität Cambridge (GB) die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Verleihung erfolgt anlässlich der GDCh-Jahrestagung Chemie 2001 am 26. September in Würzburg. Die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze ist eine der höchsten Auszeichnungen der GDCh und wird an ausländische Chemiker/innen verliehen, die sich um die Chemie besondere Verdienste erworben haben.

Leys Forschungsinteressen liegen überwiegend auf dem weiten Feld der Naturstoffchemie und dort vor allem in der Synthese von biologisch aktiven Naturstoffen und Naturstoffanaloga. Die von ihm in den letzten 15 Jahren gewählten Zielmoleküle konnten gar nicht kompliziert genug sein. Hervorragende Beispiele sind der Insekten-Fraßhemmer Azadirachtin aus dem Neem-Baum, die sehr potenten antiparasitisch wirkenden Stoffe Avermectin und Milbemycin, die Antibiotika Indanomycin, Routiennocin und Bafilomycin A1, der Proteinphosphatase-Inhibitor Ocadainsäure und viele mehr. "Der Weg ist das Ziel", gilt für die meisten dieser höchst anspruchsvollen Totalsynthesen.

Immer stehen für Ley die Entwicklung und gleichzeitige Anwendung neuer, effizienter Synthesemethoden mit im Vordergrund. In der Verleihungsurkunde heißt es: "Die Synthesen von Professor Steven V. Ley bestechen nicht nur durch Eleganz und Effizienz, vielmehr auch durch neue Eigenentwicklungen von Methoden, die manche Schlüsselschritte erstmals so effizient ermöglichten. Dazu gehören vorrangig die Einführung von Dispiroacetalen als neuartiger Schutz für 1,2-Diole, die selektive Oxidation von primären Alkoholen zu Aldehyden mit dem neuen Reagenz Tetra-n-propylammoniumperruthenat (kurz: TPAP) sowie Eintopfverfahren zum stereoselektiven Aufbau von Oligosacchariden."

Ley wurde 1945 in Stamford in der Grafschaft Lincolnshire (GB) geboren. Sein Chemiestudium an der Loughborough Universität schloss er 1972 mit dem Doktortitel ab. Nach zwei Jahren an der Ohio State University ging er ans Imperial College, wo er 1975 zum Lecturer und 1983 zum Professor für Organische Chemie ernannt wurde. Seit 1992 ist er Professor und Leiter des Departments für Organische Chemie an der Universität Cambridge. Seit 1981 hat Ley zahlreiche, sehr angesehene Preise und Auszeichnungen erhalten. Er ist Herausgeber und Mitherausgeber zahlreicher Zeitschriften und Bücher sowie ein viel gefragter Berater für universitäre und industrielle Einrichtungen. Zur Zeit ist er Präsident der britischen Royal Society of Chemistry.



Letzte Änderung: GCHOE, 07.11.2007


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