Konzernchef Martin Winterkorn hätte knapp 3 Mrd. Euro wahrlich sinnvoller anlegen können als ausgerechnet in Scania-Aktien - zumal die Synergien mit dem VW-Nutzfahrzeuggeschäft sich in überschaubaren Grenzen halten. Bei Porsche in Stuttgart witzelt man schon lange über Piechs Vernarrtheit in die schwedischen Laster. Verhindern konnten Porsche-Chef Wiedeking und seine Getreuen den Deal nicht. Obwohl sie mit 31 Prozent größter VW-Aktionär sind.
Komplett ist die Blamage für MAN-Chef Hakan Samuelson: Er wollte vor anderthalb Jahren Scania feindlich übernehmen und erhält nun noch nicht einmal einen Trostpreis. Solange Scania-Chef Leif Östling im Amt bleibt - und darauf deutet alles hin - bleibt eine enge Kooperation mit den Schweden ein Traum. Ob und wann sich das je ändert, bestimmen die Manager in Wolfsburg, den einst so forschen Münchnern bleibt nur der Zuschauerrang. Piëch hat sich in allen Belangen durchgesetzt, wieder einmal. Dabei scheint es dem VW-Patriarchen vor allem um Macht und Einfluss zu gehen, weniger um wirtschaftliche Sinnhaftigkeit. Sonst hätte er sich eine Fusion zwischen Scania und MAN kaum von den Schweden abhandeln lassen. Denn allein daraus hätten sich nennenswerte Kostenvorteile ergeben. Der Kauf der Scania-Mehrheit durch VW ist darum vor allem eins: eine Machtdemonstration Ferdinand Piëchs.
FTD.de, 03.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
FTD-Services
Nachrichten
Der Befreiungsschlag ist noch nicht gelungen. Auf den ersten kleinen Schritt müssen noch weitaus größere folgen. mehr
Zurzeit schränkt die Ausrichtung auf die CDU den Spielraum der Liberalen ein - doch 2009 dürften sie belohnt werden. mehr
Hillary Clinton hat in Ohio und in Texas gezeigt, dass sie sich nicht abschreiben lässt. mehr
Andrea Ypsilanti hat sich entschieden, Geschichte zu schreiben. So oder so. mehr
Einen schlechteren Zeitpunkt hätte die Lokführergewerkschaft GDL für ihre jüngste Streikdrohung nicht wählen können. mehr
Der Pharma- und Chemiekonzern wird seine Arznei-Pipeline dringend verstärken müssen. mehr
Nach der VW-Übernahme durch Porsche wittern die Kommentatoren Epochales. mehr
Barack Obama läuft Hillary Clinton derzeit den Rang ab, weil er die ganze amerikanische Nation anspricht. mehr
Auch Mahmud Ahmadinedschad macht ein bisschen Wahlkampf mit dem Irak. mehr
Kleiner Aufstand, große Störung: Die Dienstleistungsgewerkschaft willl es den Lokführern nachtun. mehr
Kann sein, dass die SPD mit ihrem Chef ein Personalproblem hat - doch seine Stellvertreter sind nicht besser. mehr
Russland ist und bleibt auch nach der Wahl ein autokratisches System. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Go Ahead:
Jetzt Ltd.
online gründen
beim Marktführer.
Bookmarken bei ...