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Beim 78. Internationalen Automobil-Salon in Genf werden über 130 Neuheiten vorgestellt. Durch die Klimadebatte treten jedoch Superlative bei Hubraum, PS und Zylinder in den Hintergrund. Sparsamere Autos und neue Antriebskonzepte rücken in den Mittelpunkt.


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Kommentar

Piëchs Machtdemonstration

von Claus Gorgs

Die Mehrheitsübernahme bei Scania demonstriert eindrucksvoll, dass sich an den Machtverhältnissen bei Volkswagen nichts geändert hat. Ferdinand Piëch bestimmt den Kurs, alles hört auf sein Kommando.

ZUM THEMA

Konzernchef Martin Winterkorn hätte knapp 3 Mrd. Euro wahrlich sinnvoller anlegen können als ausgerechnet in Scania-Aktien - zumal die Synergien mit dem VW-Nutzfahrzeuggeschäft sich in überschaubaren Grenzen halten. Bei Porsche in Stuttgart witzelt man schon lange über Piechs Vernarrtheit in die schwedischen Laster. Verhindern konnten Porsche-Chef Wiedeking und seine Getreuen den Deal nicht. Obwohl sie mit 31 Prozent größter VW-Aktionär sind.

Komplett ist die Blamage für MAN-Chef Hakan Samuelson: Er wollte vor anderthalb Jahren Scania feindlich übernehmen und erhält nun noch nicht einmal einen Trostpreis. Solange Scania-Chef Leif Östling im Amt bleibt - und darauf deutet alles hin - bleibt eine enge Kooperation mit den Schweden ein Traum. Ob und wann sich das je ändert, bestimmen die Manager in Wolfsburg, den einst so forschen Münchnern bleibt nur der Zuschauerrang. Piëch hat sich in allen Belangen durchgesetzt, wieder einmal. Dabei scheint es dem VW-Patriarchen vor allem um Macht und Einfluss zu gehen, weniger um wirtschaftliche Sinnhaftigkeit. Sonst hätte er sich eine Fusion zwischen Scania und MAN kaum von den Schweden abhandeln lassen. Denn allein daraus hätten sich nennenswerte Kostenvorteile ergeben. Der Kauf der Scania-Mehrheit durch VW ist darum vor allem eins: eine Machtdemonstration Ferdinand Piëchs.

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FTD.de, 03.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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