FTD-SERIE Die Steueraffäre

Klaus Zumwinkel ist laut Staatsanwaltschaft nur einer von mehreren Hundert Verdächtigen. Ermittler sprechen von einem "Steuerskandal von historischem Ausmaß". Die FTD-Serie hält Sie auf dem Laufenden.


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Schweizer Bank in Steueraffäre verwickelt

von Henning Jess (Berlin)

Ein ehemaliger Angestellter der Schweizer Bank Julius Bär erhebt schwere Vorwürfe gegen die Züricher Privatbank. Rudolf Elmer, der als operativer Vorstand einer Tochterniederlassung des Geldhauses auf den Cayman-Inseln arbeitete, wirft der Bank vor, nicht nur Kunden geholfen zu haben, Geld am Fiskus vorbei in die karibische Steueroase der Cayman-Inseln zu verlagern.

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Die Bank soll auch eigene Steuerzahlungen vermieden oder verringert haben. "Tatsache ist, dass Steuerhinterziehung, -umgehung und massive Beihilfe dazu in das Repertoire dieser Cayman-Bank in schweizerischem Besitz gehören", schrieb Elmer in einer Stellungnahme, die zusammen mit anderem, umfangreichem Material auf der Webseite Wikileaks.org einzusehen ist. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, dass Elmers Sammlung zahlreiche Kunden umfasse, die ihr Geld auf die Caymans gebracht haben. Die Informationen könnten auch Dutzende deutsche Staatsbürger betreffen. Sie sollen einen Zeitraum von 1997 bis 2002 umfassen.

Neben der Liechtensteiner LGT gerät damit eine weitere Bank in den Verdacht, wohlhabende Kunden bei der Steuerhinterziehung unterstützt zu haben. Julius Bär bestritt die Vorwürfe. "Julius Bär streitet die Authentizität des Materials ab und lehnt gänzlich die ernsten und diffamierenden Anschuldigungen ab, die es beinhaltet", hieß es in einer Stellungnahme der Privatbank vom Freitag.

Die Bank hatte gegen eine Veröffentlichung der Kundendaten auf Wikileaks.org geklagt. Ein Gericht in San Francisco hob am Freitag eine Sperrung der Webseite aus verfassungsrechtlichen Gründen wieder auf, so dass das Material dort momentan einzusehen ist.

In der Liechtensteiner Steueraffäre sollen nach einem Bericht des "Spiegel" ehemalige Mitarbeiter des Bundeskriminalamts an den Ermittlungen gegen Erpresser der Liechtensteinischen Landesbank (LBB) beteiligt gewesen sein. Die LBB habe die Ex-BKA-Fahnder angeheuert, nachdem sich im Sommer 2005 ein Erpresser bei ihr gemeldet hatte. Für 9 Mio. Euro, die im August 2005 und im August 2007 gezahlt worden seien, hätten sie 1600 Kundendaten zurückgekauft. Gegen die Erpresser ermittelt die Rostocker Staatsanwaltschaft.

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Aus der FTD vom 03.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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