Barilla hat Kamps satt

Barilla will keine Brötchen mehr backen. Der italienische Nudelhersteller sucht einen Käufer für Kamps. Der Konzern bestätigte entsprechende FTD-Informationen. Die Begründung: Sechs Jahre nach dem Einstieg bei der führenden europäischen Bäckereigruppe haben die Italiener erkannt, dass der Brötchenverkauf nicht zu ihren Stärken gehört.

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"Die Filialen direkt zu managen gehört nicht zum strategischen Kerngeschäft von Barilla", sagte Vorstandschef Robert Singer. Der italienische Konzern will deshalb seine rund 1000 Kamps-Filialen sechs Jahre nach der Übernahme des deutschen Unternehmens wieder verkaufen. Darüber hatte die Financial Times Deutschland vor zwei Wochen vorab berichtet.

Für die Kamps Bakeries GmbH werde ein neuer Eigentümer gesucht, teilte Barilla am Dienstag mit. Das Industriegeschäft von Kamps Brot- und Backwaren mit Marken wie "Golden Toast" und "Lieken Urkorn" sei davon aber ausgenommen. Den Verkauf soll das Bankhaus Lincoln International mit Sitz in Frankfurt abwickeln.

Mit dem Verkauf der Kamps-Filialen ist der Vorstoß des Nudelspezialisten ins deutsche Bäckereigeschäfts endgültig gescheitert. Für 1,8 Mrd. Euro hatten die Italiener das von Heiner Kamps gegründete Unternehmen 2002 gekauft. Wegen der raschen Expansion der Kette hatten sich bis dahin 770 Mio. Euro Schulden bei Kamps angehäuft. Die Restrukturierung erwies sich als schwierig. "Was Kamps uns verkauft hat, war kein Unternehmen", klagte Konzernpräsident Guido Barilla 2006.

Als Käufer kommen nach FTD-Informationen vor allem Finanzinvestoren infrage. Zumindest im Inland gibt es nach Auffassung von Insidern keine Käufer aus der Branche, die solch eine Übernahme finanzieren könnten und das geeignete Management hätten. Für das Filialgeschäft könne ein Verkaufspreis von höchstens 100 Mio. Euro erzielt werden, hieß es in den Kreisen.

2007 erzielten die Kamps-Filialen einen Umsatz von 208 Mio. Euro. Die Zahl gab Barilla am Dienstag bekannt. Im Vorjahr lag der Umsatz der gesamten Kamps-Gruppe bei rund 1,2 Mrd. Euro Umsatz. Etwa vier Fünftel trägt das Industriegeschäft zum Umsatz bei.

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FTD.de, 04.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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