Goodbye

Monroe-Schützin Podber

von Rainer Leurs

Man muss keinen Jahrhundertroman schreiben, um es zu Weltruhm zu bringen: Ein gut inszenierter Streich kann mitunter genügen. Natürlich nur, wenn man sich geschickt anstellt, wie Dorothy Podber.

ZUM THEMA

In den 50er- und 60er-Jahren machte sich die New Yorkerin einen Namen mit bizarren Kunstaktionen, etwa dem Verschenken lackierter Rattenkadaver. Richtig berühmt wurde allerdings erst ihr Auftritt in Andy Warhols New Yorker Factory im Jahr 1964: Ganz in Leder gekleidet und in Begleitung ihrer Deutschen Dogge, erschien Podber im Atelier und fragte Warhol, ob sie einen Stapel seiner Marilyn-Monroe-Porträts knipsen ("to shoot") dürfe.

Dorothy Podber schoß auf vier von Andy Warhols Marilyn-Monroe-Porträts
 Dorothy Podber schoß auf vier von Andy Warhols Marilyn-Monroe-Porträts

Der Künstler war einverstanden - und musste entsetzt mitansehen, wie die Frau mit einer Pistole auf seine Bilder schoss. Dorothy Podber, die jetzt im Alter von 75 Jahren starb, leistete damit letztlich einen eigenen künstlerischen Beitrag zu Warhols Werk: Die vier "Shot Marilyns" mit Einschusslöchern werden heute auf 17 Mio. $ pro Stück taxiert - kein schlechter Preis für ein Wortspiel, das sich nur der englischsprachigen Welt erschlossen haben dürfte.

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FTD.de, 04.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Getty Images

 

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