Joggen Sie auch wieder?

von Horst von Buttlar

Wunderbar, es ist März! Ich werde, wie in jedem Jahr, einen Versuch unternehmen, mit dem Joggen anzufangen. Dann werden sich Muskeln in meinem Körper regen, die dachten, sie seien nicht mehr vonnöten.

ZUM THEMA

Wer rastet, der frostet (http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice/:Wer/295513.html)
Nicht verlaufen beim Dauerlaufen (http://www.ftd.de/lifestyle/luxus/:Nicht%20Dauerlaufen/275936.html)

Ich werde andere Jogger treffen, aufgewacht aus dem Winterschlaf (im Winter joggen nur Singles und Verrückte), Menschen wie Mehlsäcke, die in der Frühlingsluft weißrotes Fleisch in Grünanlagen und an Weihern in Bewegung setzen. Ja, ich werde im Büro wieder tönen können, dass ich Sport treibe! Und ich bin nicht allein.

Wenn ich alte Freunde treffe, stelle ich fest, dass wir, egal wo wir gelandet sind, drei Dinge gemeinsam haben: 1. Wir haben seit drei Monaten Halsschmerzen oder Husten. 2. Wir arbeiten zu viel und finden, wir sollten uns öfter sehen. 3. Wir sind alle zu dick.

Ja, wir haben angesetzt. Wir sind Bürokörper geworden. Und deshalb beschließen wir immer wieder - alle ehedem Astralkörper oder gar "Arsch des Abi-Jahrgangs '95" -, endlich Sport zu treiben. (Die Turnschuhe, die dann hervorgekramt werden, stammen oft noch aus dem Tennisunterricht von 1993.)

Es gibt Morgens- und Abendsjogger. Ich laufe morgens, denn dann wird mein Geist fidel, und ich kann bei der FTD mit Ideen glänzen. Abends will ich in Ruhe mein Bier trinken und "Germany's Next Topmodel" sehen. Außerdem kann ich morgens besser aus dem Fenster schauen und zu meiner Frau sagen, dass das Wetter leider zu schlecht ist oder dass ich heute früher in die Redaktion muss, dafür aber am Wochenende laufen werde. Bis Oktober werde ich bestimmt fünf- oder sechsmal gelaufen sein, dann ist Winter, und ich muss leider wieder aufhören. Aber das ist ja noch lange hin. Ach, es wird herrlich werden!