Kambodscha-Pop ohne Zumwinkel

von Dirk Benninghoff

Abschiedsworte müssen kurz sein wie eine Liebeserklärung, meinte einmal Theodor Fontane. Gern würde der Autor sich von Ihnen, verehrter Rezipient, in seinem letzten "Casual Friday" in "Effi-Briest"-artigem Ausmaß verabschieden, hat aber nur 41 Zeilen zur Verfügung.

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Also ist zum Lebewohl Eile geboten - da hat er recht, der alte Brandenburger. Zur Abschiedsparty in der Firma wünsche ich mir vor allem Popsongs aus Kambodscha, dann wird das Ganze für alle auf ewig unvergesslich.

Denn hinter Titeln wie "Wenn ich nicht die Erste sein kann, vielleicht Zweite?" und "Bekomme ich auch ein Stück von deinem Herzen?" verbergen sich offenbar gesellschaftszerfetzende Musikgranaten, die den tristesten Firmenflur in einen Swingerklub verwandeln. Die Regierung des Landes hat genannte Titel, Stammrepertoire in Tausenden Karaokebars, jetzt verboten. Die gesellschaftliche Moral stünde auf dem Spiel.

Um diese fürchtet auch Susan Reynolds, weshalb sie nicht zu meiner Party kommen darf. Die Richterin aus Kalifornien hat eine arme Frau zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, weil diese - kein Ulk - einem Weihnachtsmann in den Schritt gegriffen hatte. Die 33-Jährige wurde in einem Einkaufszentrum in der Ortschaft Darnbury dermaßen penetrant, dass Santa Claus Anzeige erstattete.

Ebenfalls ausdrücklich ausgeladen ist Klaus Zumwinkel, da er neuerdings unter Sozialschmarotzer firmiert. Möglicherweise klaut der gerissene Bursche mir Sekt, Absinth und Brandy, schafft alles ins Ausland und macht es sich dort mit Florida-Rolf gemütlich.

Servus miteinander!