«Nach dieser WM freuen wir uns, dass wir vier Jahre wenigstens nicht umsonst gearbeitet haben», sagte Gäblers Vorschoter Gunnar Struckmann (Kiel). Sein 43 Jahre alter Teamgefährte Gäbler war bereits fünfmal bei Olympischen Spielen dabei; 2000 in Sydney gewann er Bronze. Sein sportliches Comeback bei der Weltmeisterschaft vor Takapuna in Neuseeland kam zu spät.
Auch die mäßigen WM-Platzierungen 21 und 27 der beiden deutschen Kandidaten für den olympischen Startplatz helfen dem gebürtigen Bremer aus dem dänischen Tinglev nicht mehr. Katamaran-Steuermann Gäbler und Vorschoter Struckmann hatten es im vergangenen Jahr versäumt, die Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele mit Platz eins bis zehn bei einer WM oder Platz eins bis fünf bei einer EM mindestens einmal zu erfüllen. Damit waren sie schon zu Jahresbeginn aus dem Rennen um die Olympia-Fahrkarte. «Da waren wir sehr traurig», gestand Struckmann.
Um den Olympia-Startplatz streiten nun Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Kiel) und die Überlinger Brüder Tino und Niko Mittelmeier. Beide Teams haben die DOSB-Kriterien bereits zweimal erfüllt. Im April kommt es bei der Semaine Olympique vor Hyères/Frankreich zum vorolympischen Nord-Süd-Duell: Wer im Mittelmeer die Bugspitze vorn hat, bekommt das Olympia-Ticket - falls für Gäbler nicht noch eine Ausnahmeregel geschaffen wird.
Ansonsten darf Gäbler dem Duell nur zuschauen. Der DOSB wollte mit seinen Kriterien auch sicherstellen, dass in China keine «Olympia- Touristen» antreten: Athleten, die sich mit nur einer Ausnahmeleistung qualifizieren und diese nicht erneut abrufen können.
Ob das Konzept aufgeht, das herausragende Leistungen im Olympia- Jahr nicht vorrangig berücksichtigt, bleibt abzuwarten. Dass aber Roland Gäbler trotz seiner sehr guten WM-Leistung womöglich nicht der richtige Mann für China gewesen wäre, ist in Seglerkreisen kein Geheimnis: Gäbler ist ein Starkwindspezialist und konnte die mittleren bis starken Winde bei der WM im Hauraki Golf vor Neuseeland zu seinem Vorteil nutzen.
Das Olympia-Revier vor Qingdao aber gilt als extremes Leichtwind- und gar Flautenrevier. Im Kampf um die olympischen Segelmedaillen werden im August voraussichtlich leichtgewichtige Teams mit guten Nerven gefordert sein. Johannes Polgar, Favorit für die nationale Ausscheidung, sagte nach der verpatzten WM: «Mit Rang 21 haben wir uns hier weit unter Wert geschlagen. Aber im Hinblick auf die Spiele ist das ohne große Aussagekraft, denn wir erwarten in China vor allem leichte Winde.»
dpa, 02.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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