Thema des Treffens ist die bevorstehende Integration des Festnetzbetreibers aus Eschborn in den Mutterkonzern Vodafone. Arbeitnehmer von Arcor und Bahn befürchten einen Personalkahlschlag. Die Bahn hält derzeit noch 18 Prozent an Arcor, der Telekomkonzern war einst aus den Netzen der Bahn hervorgegangen.
Die Stimmung zwischen den Parteien ist angespannt. Die Bahn-Gewerkschaft Transnet fordert den deutschen Vodafone-Chef und Arcor-Aufsichtsratsvorsitzenden Friedrich Joussen schon seit Längerem auf, sich zu den Themen Integration und Arbeitsplatzabbau zu äußern. Joussen selbst hatte noch vorige Woche auf der Messe Cebit versichert, derzeit lägen keine konkreten Pläne für Stellenkürzungen vor.
Hintergrund sind die weit fortgeschrittenen Gespräche zwischen Vodafone und Bahn um den Verkauf der Arcor-Anteile an Vodafone. Mit der Situation vertraute Personen gehen davon aus, dass der Verkauf schon in wenigen Wochen abgeschlossen sein könnte. "Der Vertrag ist im Grunde schon aufgesetzt", hieß es am Mittwoch. Der Bahn-Aufsichtsrat könnte auf seiner Sitzung am 28. März das Geschäft bereits absegnen. Bahn-Finanzvorstand Diethelm Sack stelle sich einen Erlös von rund 500 Mio. Euro vor, hieß es. Vodafone verhandelt zudem auch mit der Deutschen Bank, die weitere acht Prozent an Arcor hält.
Arbeitnehmervertreter gehen davon aus, dass vor allem die Arcor-Zentrale in Eschborn bei einer vollständigen Integration unter dem Vodafone-Dach von einem Arbeitsplatzabbau betroffen sein dürfte. Tatsächlich erwarten Branchenkenner, dass beim Zusammenführen der Geschäfte auch die Unternehmensstrukturen zusammengelegt werden dürften. Den Umzug in die Vodafone-Zentrale nach Düsseldorf werde "der überwiegende Großteil der Belegschaft in Eschborn nicht mehr mitmachen", sagte ein Unternehmenskenner. Das dürfte auch für das Management gelten. Insgesamt arbeiten 1300 der rund 3700 Arcor-Mitarbeiter in Eschborn.
Zudem befürchten Arbeitnehmer, Vodafone könnte bei der Integration Mobilfunk und Festnetz zusammenlegen und in eine eigene Gesellschaft auslagern, um so günstigere Konditionen für den Konzern auszuhandeln. "Das wird das erste Thema bei der Integration sein", hieß es. Vodafone arbeitet bereits an einer Zusammenführung der Netze, von einer Ausgliederung ist indes bisher nicht die Rede gewesen.
Arcor hatte ein stiefmütterliches Dasein im Vodafone-Konzern geführt. Lange Zeit war gar ein Verkauf im Gespräch. Nun aber wollen die Briten vom Boom auf dem deutschen DSL-Markt profitieren und gehen mit Preisnachlässen auf Kundenfang.
Aus der FTD vom 13.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Arcor
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