Den Titel bringt der Computerspielhersteller, der sich gegen einen unerwünschten Übernahmeversuch wehrt, Ende April auf den Markt. Auch wegen guter Ergebnisse im ersten Quartal erhöhte der Anbieter die Prognose. Im bis Ende Oktober laufenden Geschäftsjahr erwartet Take-Two fast 1,55 $ Gewinn je Aktie vor bestimmten Kosten statt bis zu 1,50 $ bisher.
Die optimistischen Aussagen während einer Telefonkonferenz dürften dem US-Unternehmen im Kampf gegen ein Kaufgebot des Rivalen Electronic Arts (EA) helfen. Take-Two wehrt sich gegen die 2 Mrd. $ schwere feindliche Offerte. Nach Ansicht von Verwaltungsratschef Strauss Zelnick ist sie zu niedrig. Der Vorschlag würde den hohen Bestand an Topmarken sowie das kreative Potenzial nicht ausreichend bewerten, sagte er am Dienstag nach US-Börsenschluss bei Bekanntgabe der Ergebnisse zum ersten Quartal.
Die Ankündigungen gaben dem Aktienkurs des Unternehmens etwas Auftrieb. Take-Two notierte am Mittwoch im frühen US-Handel rund 1,4 Prozent im Plus bei 24,99 $, lag aber immer noch unter dem von EA gebotenen Preis von 26 $ je Aktie.
Wegen der ablehnenden Haltung gegenüber der Kaufofferte gerät das Take-Two-Management zusehends unter Druck. So muss es sich etwa einer Aktionärsklage stellen. Ein Anteilseigner beschuldigt den Hersteller, Zelnick und Feder im Falle eines Verkaufs eine deutliche Erhöhung ihrer Bezüge versprochen zu haben. Take-Twos Vergütungsregelung wurde wenige Tage nach Erhalt eines ersten EA-Angebots geändert. Die Zahlungen im Falle eines Verkaufs sollen von 3,8 Mio. $ auf 16,5 Mio. $ erhöht worden sein.
Daten & Fakten zu Take-Two | ||
I 08 | I 07 | |
Umsatz in Mio. $ (Euro) | 240,4 (9,99) | 277,3 (9,99) |
Bruttogewinn in Mio. $ (Euro) | 54,4 (9,99) | 73,1 (9,99) |
Nettoergebnis in Mio. $ (Euro) | –38,0 (9,99) | –21,5 (9,99) |
EPS Gewinn je Aktie in $ (Euro) | –0,52 (9,99) | –0,30 (9,99) |
Auslandsgeschäft Anteil in Prozent | 16 | 23 |
Quartal endete am 31. Januar Quelle: Take-Two |
Außerdem haben die zwei größten Take-Two-Aktionäre ihre Anteile deutlich reduziert. Die Investmentfondsgesellschaft Oppenheimer Funds halbierte ihren Anteil auf 11,5 Prozent, geht aus Pflichtmitteilungen hervor. FMR, die Muttergesellschaft von Fidelity, reduzierte von 14,7 Prozent auf 2,75 Prozent. "Das setzt uns bestimmt nicht unter Druck. Wer unsere Aktien besitzt, ist nicht wirklich der Punkt. Letzten Endes sind wir für alle Anteilseigner da", sagte Zelnick der Nachrichtenagentur Reuters.
EA hatte seine Akquisitionspläne Ende Februar öffentlich gemacht. Zuvor waren Übernahmegespräche gescheitert. EA versucht, mit dem Zukauf die Neuausrichtung voranzutreiben. Der Anbieter würde so weltweit knapp die Nummer eins bleiben, vor der durch die Fusion von Vivendi und Activision entstehenden Videospielfirma Activision Blizzard. Take-Two will erst über eine Übernahme verhandeln, wenn "Grand Theft Auto IV" auf den Markt gekommen ist.
Mit den Ergebnissen zum ersten Quartal hat Take-Two die Prognosen übertroffen. Der Umsatz ging zwar um 13 Prozent auf 240 Mio. $ zurück, lag aber über den Analystenerwartungen von 211 Mio. $. Auch der Verlust vor bestimmten Kosten war geringer als geschätzt.
Name | Aktuell | % | abs. | ||
---|---|---|---|---|---|
TAKE-TWO INTERACTIVE.. | 10,75 EUR | -2,09 % | -0,23 |
Aus der FTD vom 13.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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