Die Verfassung der Vereinigten Staaten ist in dieser Hinsicht eindeutig: Nur der darf Präsident werden, der auch in den USA geboren wurde - "Staatsbürger von Geburt" heißt es in dem Text. Aus diesem Grund kann zum Beispiel Arnold Schwarzenegger, der Gouverneur von Kalifornien, sämtliche Hoffnungen auf das mächtigste Amt Amerikas und der Welt fahren lassen: Er kam in Österreich zur Welt.
John McCain ist in der Panama-Kanalzone geboren, am 29. August 1936. Zu diesem Zeitpunkt war sie US-Territorium - die Vereinigten Staaten kontrollierten bis 1979 die strategisch wichtige Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik. Weil die Kanalzone aber eben kein US-Bundesstaat war, klagt nun der Rechtsanwalt Andrew Aames vor einem kalifornischen Gericht: Dort soll festgestellt werden, ob McCain tatsächlich "Staatsbürger von Geburt" ist.
Aames, der als Parteimitglied bei den Republikanern geführt wird, früher aber auch schon bei den Demokraten aktiv war, hält die Formulierung in der Verfassung für ungenau. Deswegen werfe sie Fragen auf über die Gültigkeit von McCains Kandidatur. Seine Klage solle nur eine gerichtliche Klarstellung erreichen, um alle Zweifel auszuräumen. Er glaube, dass McCain "sehr, sehr gute" Chancen habe.
Für den Republikaner selbst gibt es keine Zweifel, dass er die Voraussetzung erfüllt. Anwälte hätten diese Frage schon für seine erste Bewerbung 2000 überprüft. Tatsächlich sei sie schon vor 44 Jahren geklärt worden: Damals hatte sich der Republikaner Barry Goldwater um das Präsidentenamt beworben. Und Goldwater sei in Arizona geboren - zu einem Zeitpunkt als es nur US-Territorium, aber kein Bundesstaat gewesen sei. McCains Wahlkampfsprecherin Jill Hazelbaker nannte daher derartige Fragen "Unsinn".
Die Frage des "Staatsbürgers von Geburt" wird in den USA schon seit vielen Jahren diskutiert. Bei der Erarbeitung der Verfassung stand hinter der Formulierung wohl die Sorge des jungen Staates, dass ein Ausländer Präsident werden könnte.
ap, 12.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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