Die Senkung der sogenannten Fed Funds Rate auf 2,25 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit Ende 2004 soll die von der Hypothekenkrise verunsicherte US-Wirtschaft mit billigerem Geld versorgen und der drohenden Rezession entgegenwirken.
Die US-Börsen gaben kurz nach der Zinsentscheidung zwar einen Teil ihrer Gewinne ab - stiegen später aber umso stärker. Bis Handelsschluss stiegen der S&P; 500 und der Nasdaq Composite um jeweils 4,2 Prozent. In Deutschland hatte - vor der Zinssenkung - der Dax 3,4 Prozent im Plus bei 6393 Zählern geschlossen.
Die erneute Lockerung der Zinszügel war allgemein erwartet worden, dennoch fiel der Schritt überraschend moderat aus. Denn die Wahrscheinlichkeit eines 100-Basispunkte-Schritts hatte laut entsprechenden Terminkontrakten zuvor bei 78 Prozent gelegen, einer Zurücknahme um 125 Basispunkte war eine Chance von 22 Prozent eingeräumt worden.
Die Einschätzung von Händlern, Analysten und Volkswirten hatte sich innerhalb einer Woche deutlich geändert. Ursprünglich waren 50 bis 75 Basispunkte als wahrscheinlich angesehen worden, doch wegen des Beinahe-Kollaps von Bear Stearns revidierten viele Experten ihre Prognosen.
Die Aussichten für die Wirtschaft hätten sich weiter eingetrübt, hieß es in der Mitteilung der Notenbank. Insbesondere die Belastungen durch die prekäre Lage am Immobilienmarkt - auf dem die mittlerweile globale Krise im Sommer vergangenen Jahres ihren Anfang genommen hatte - und die Lage an den Kreditmärkten würden die Konjunktur stärker als gedacht schwächen.
Der Konsum sei gedrosselt und der Arbeitsmarkt sei schwächer. Die Finanzmärkte stünden unter signifikantem Druck. Es sei nötig, die Inflation genau zu beobachten. Derzeit rechne die Fed damit, dass der Druck von Seiten der Teuerung in den kommenden Quartalen etwas nachlasse, da bei den Energie- und Rohstoffpreisen mit einer leichten Entspannung gerechnet werde.
Im August 2007, vor Beginn der Krise, hatte der Leitzins in den Vereinigten Staaten noch 5,25 Prozent betragen. Seitdem hat die Federal Reserve die Zinsen mehrfach aggressiv gesenkt, um dem angeschlagenen Bankensystem und der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Alleine im Januar tat sie es innerhalb weniger Tage zweimal um insgesamt 125 Basispunkte.
FTD.de, 18.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
Börsen-Tools
6.390,32 Punkte | -0,05 % | [-3,07] |
---|
DOW JONES IND.AV | 3,51 % | [420,41] | |
---|---|---|---|
EUR/USD | 0,69 % | [0,01] | |
NASDAQ-100 INDEX | 4,38 % | [73,86] | |
NIKKEI 225 INDEX | 2,48 % | [296,28] |
Nachrichten
Besonders die gebeutelten Finanzwerte sind gefragt. mehr
Die US-Notenbank schraubt den Leitzins auf 2,25 Prozent herunter - die Börsen jubeln. mehr
Der Börsenwert von Volkswagen erhöhte sich um 6,3 Mrd. Euro. mehr
Die Notenbank ist mittlerweile so aggressiv, dass eine Wende von Konjunktur und Finanzmärkten zum Greifen nahe scheint. mehr
Die Zinssenkung der US-Notenbank hat die US-Börsen mit kurzer Verzögerung deutlich beflügelt. mehr
Dagegen rutschten die Staatsanleihen ins Minus. mehr
Der Dax stieg: Auch die Quartalszahlen zweier US-Investmentbanken wurden positiv aufgenommen. mehr
Die positive Stimmung an den Börsen hat auch dem MDax und dem TecDax zu Kursgewinnen verholfen. mehr
Der heftige Sturz der Siemens Aktie legt nahe, dass die Anleger mehr als die eingeräumten Mehrbelastungen fürchten. mehr
Der Kollaps der 85 Jahre alten Investmentbank löste kräftige Verkäufe aus. mehr
Die Zweifel wachsen, ob Notenbanken und Regierungen die Subprime-Krise überhaupt nachhaltig bekämpfen können. mehr
Den diversen Indikatoren zufolge ist die Stimmung der Anleger am Boden, was auf baldige eine Erholung der Aktienmärkte schließen lässt. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
Go Ahead:
Jetzt Ltd.
online gründen
beim Marktführer.
Bookmarken bei ...