Alles in allem legen aktuelle Schätzungen nahe, dass das System mit Verlusten von bis zu 800 Mrd. $ konfrontiert sein könnte. "Einige Analysten sagen sogar noch viel höhere Verluste voraus", sagte Anoop Singh, Direktor für die IWF-Abteilung Westliche Hemisphäre, am späten Montagabend in Brasilien. Explizit nannte er Banken, Versicherer, Hedge-Fonds und Pensionsfonds.
Mit den Aussagen nährt Singh Ängste vor einer weiteren Verschärfung der aktuellen Finanzkrise. Ende vergangener Woche hatte die US-Notenbank Fed zusammen mit JP Morgan die US-Investmentbank Bear Stearns retten müssen. Ex-Fed-Chef Ben Alan Greenspan warnte nun vor der "schlimmsten Finanzkrise seit 1945". Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann plädierte gar für staatliche Eingriffe.
Die Schätzungen, die Singh jetzt ins Gespräch brachte, liegen weit über jenen 400 Mrd. $, die der IWF Anfang Februar als Abschreibungsbedarf bei Banken geschätzt hatte. Das dürfte die jüngsten dramatischen Warnungen seitens des IWF erklären. So hatte IWF-Vize John Lipsky vor einer "Eskalation" der Krise gewarnt. IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn signalisierte, dass der IWF seine Wachstumsprognose senken dürfte. Bislang ging er für 2008 von 4,1 Prozent Wachstum aus - nach zuvor 4,9 Prozent.
Die direkt mit der US-Subprime-Krise verbundenen Verluste schätzte Singh auf rund 230 Mrd $. Davon hätten US-Finanzinstitute die Hälfte zu tragen und den Rest "größtenteils" Europa. Das hieße, dass auch europäische Banken noch stärker in Mitleidenschaft gezogen werden, als es sich bislang abzeichnet.
Aus der FTD vom 19.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AFP
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