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Die Verwandlung des Josef A.

von Angela Maier

Josef Ackermann hat es geschafft: Ein Jahr nach dem Ende des Mannesmann-Prozesses ist aus dem Buhmann der Nation der Star der Bankenbranche geworden. Der Erfolg des Deutsche-Bank-Chefs beruht auf guten Zahlen - und einer geschickten PR-Strategie. Denn nicht immer wird er seinen Ansprüchen ganz gerecht.

Josef Ackermann redet. Er redet viel in diesen Tagen. Beim Bankenabend der Stadt Frankfurt im Frankfurter Römer, auf der Tagung des Internationalen Währungsfonds in Washington, auf dem European Banking Congress in Frankfurt, auf dem Unternehmerkongress der Deutschen Bank in Berlin, an der Universität Zürich, um nur wenige Stationen der letzten zwei Monate zu nennen.

Josef Ackermann
 Josef Ackermann

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank redet so oft und viel, dass er die Reden, die ihm seine Redenschreiber schreiben, oft nur noch abliest. Und sich dabei schon mal verliest, wie auf der Auftaktveranstaltung der Frankfurter "Euro Finance Week" im November.

So etwas passiert dem Schweizer, einem Perfektionisten, der alles und am besten sich selbst unter Kontrolle hat, sonst nie.

Josef Ackermann redet für ein Ziel. Nach Jahren der Fesseln, die ihm der Mannesmann-Prozess angelegt hat, will er endlich den durch zahlreiche Kommunikationspannen lädierten Ruf der Deutschen Bank in Deutschland verbessern.

Vielleicht noch wichtiger: Er will endlich die Kratzer am eigenen Image wegpolieren - und das, was er für die Deutsche Bank erreicht hat, gewürdigt wissen.

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt haftete ihm das Image des eiskalten Kapitalisten an. Das ganze Land machte sich über ihn her. Ackermann war der Manager, der das deutsche Gerichtssystem angriff. Der zeitgleich mit einem Milliardengewinn den Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen ankündigte. Der in der Gehaltsliga immer ganz oben stand und öffentlich Brachialrenditen einforderte.

Seit gut einem Jahr ist nun die Bahn frei, das alles zu korrigieren: Am 24. November 2006 wurde der Prozess mit einem Deal beendet: Ackermann und andere Manager, die sich wegen schwerer Untreue verantworten mussten, gingen gegen Geldauflage straffrei aus. Der Deutsche-Bank-Chef musste 3,2 Mio. Euro zahlen. Von der Last des Gerichtsverfahrens befreit, treibt ihn jetzt ein Ziel: Wenn er Mitte 2010 abtritt, will er als einer der erfolgreichsten und angesehensten Banker in die deutsche Wirtschaftsgeschichte eingehen.

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Aus der FTD vom 15.12.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP

 

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