"Die Kapitalspritzen sind nötig, aber nicht ausreichend, um Vertrauen wieder herzustellen", sagte Ackermann. Es müsse alles getan werden, um die Spirale nach unten zu durchbrechen. "Was wir in den USA gesehen haben, auch die Rettung von Bear Stearns, sind gute Ansätze", sagte Ackermann Montagabend in Frankfurt.
Auf dem wichtigsten Finanzplatz der Welt hatte die US-Notenbank Fed den Notverkauf des Wertpapierhändlers Bear Stearns an JP Morgan durchgedrückt und dafür einen Risikoschirm über 30 Mrd. $ zur Verfügung gestellt.
Banken allein könnten die Situation nicht retten. "Wir haben nicht die Zeit zu warten, bis der US-Häusermarkt über Jahre das Ungleichgewicht abbaut." Es sei zu schwerwiegend, ein Abbau würde zu lange dauern. Der Vorstandschef der größten deutschen Bank stellt sich damit indirekt hinter die zunehmenden Forderungen von Bankern nach dem Aufkauf der faulen Hypothekenkredite durch den Staat. Zahlreiche Banken und Handelshäuser hatten in diese Papiere investiert und über Jahre damit satte Gewinne eingefahren.
Nach dem Verfall der Häuserpreise in den vergangenen Monaten hatten sie jedoch Milliarden abschreiben müssen. "Nach jedem Zwischenfall, wenn man den Boden dann wieder gefunden zu haben glaubt, kommt der nächste Schlag. Das bringt uns in diese ganz gefährliche Lage. Wir müssen alles tun, um schnell wieder Vertrauen zu gewinnen."
Die Wertpapiere mit den faulen Hypothekenkrediten sind seit Monaten praktisch kaum noch handelbar. "Es gab etwas, was wir noch nie gesehen haben, einen Investorenstreik. Das hat sich leider bis heute verstärkt und zu einem Dominoeffekt geführt", sagte Ackermann. Der Spitzenbanker wollte jedoch nicht die Alleinverantwortung auf den Staat abschieben: "Es braucht eine konzertierte Aktion von Banken, Regierungen und Notenbanken."
Aus der FTD vom 18.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Getty Images
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