Kommt der Dollarcrash? Steht uns ein Bärenmarkt bevor? Ist die Google-Aktie überbewertet. "Das Kapital", die führende Kolumne für Finanzmarktthemen, gibt darauf pointierte Antworten.


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Das Kapital

Telekomsturz zeigt Nervosität der Anleger

Dass die Telekom-Aktie zwischenzeitlich über 14 Prozent im Minus war und mehr als viermal so viel wie im Schnitt gehandelt wurde, hatte weniger mit neuen Daten zur Telekom als vielmehr mit der allgemeinen Marktnervosität und eventuellen Notverkäufen zu tun. Sorgen hat die Telekom dennoch genug.

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Dass Finanztitel sich in diesem Umfeld innerhalb von drei Tagen mal eben halbieren, um sich anschließend wieder zu verdoppeln - siehe Lehman -, verwundert mittlerweile keinen mehr. Wenn aber Dax-Schwergewichte wie die diversifizierte Siemens oder die vormals als defensiver Wert gehandelte Telekom prozentuale Tagesverluste im zweistelligen Bereich erleiden, erstaunt das schon.

Und gab es bei Siemens immerhin noch eine offizielle Gewinnwarnung, auch wenn sie absolut gesehen den Kurssturz nicht rechtfertigte, blieb eine solche auf dem Analystentag der Telekom am Mittwoch aus. Sonst hätte es ohnehin einer Ad-hoc-Meldung bedurft. Die 2008er-Konzernumsatz- und Gewinnziele blieben also unverändert. Der am häufigsten bemühte Erklärungsversuch, die Ertragsprognose für das deutsche Festnetzgeschäft - fünf bis acht Prozent Ebitda-Rückgang nach 14 Prozent 2007 - habe die Anleger erschüttert, überzeugt nicht. Schließlich lag der Konsens hier laut UBS mit minus 4,1 Prozent bereits nicht weit von der Vorgabe der Telekom. UBS selber rechnete mit minus 7,8 und JP Morgan gar mit minus 8,3 Prozent. Bis 2010 möchte die Telekom zudem diesen Margenverfall stoppen.

Kursinformationen + Charts

11,37 EUR 0,53 % [0,06]
DEUTSCHE TELEK.. 11,37 EUR 0,53 %
SIEMENS AG NAM.. 71,14 EUR -0,97 %
VODAFONE GROUP.. 159,60 GBp 0,57 %

Wie bei Siemens scheint der Markt also nur nach einem Weckruf zu gieren, um die sich aufbauenden Gewitterwolken dann stoßweise zu verarbeiten. Es gibt die altbekannten Preiserosionssorgen, die die gesamte europäische Branche belasten. Laut Merrill-Lynch-Umfrage wenden sich zudem die Fondsmanager von dem Sektor ab. Dazu kommen bei der Deutschen Telekom noch spezifische Probleme. So ist kein anderer europäischer Ex-Monopolist so stark in den USA engagiert, wo der härter werdende Wettbewerb im Mobilbereich noch von der Rezession verschärft wird. Vom Dollar nicht zu reden. Und im Inland droht Vodafone bei Breitband eine besonders aggressive Preisrunde einzuleiten. Sorgen gibt's also genug.

Kursinformationen

Name Aktuell
% abs.
DEUTSCHE TELEKOM AG .. 11,37 EUR 0,53 % 0,06
SIEMENS AG NAMENS-AK.. 71,14 EUR -0,97 % -0,70
VODAFONE GROUP PLC R.. 159,60 GBp 0,57 % 0,90
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Aus der FTD vom 20.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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