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Russen werfen BP-Mitarbeiter Spionage vor

Nach einer Razzia bei TNK-BP haben russische Ermittler einen Mitarbeiter des Ölkonzerns und einen Angestellten des British Councils unter Spionageverdacht festgenommen. Es ist nicht das erste Mal, dass das britisch-russische Unternehmen ins Visier der Behörden gerät.

Wie russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag meldeten, werfen die Sicherheitsbehörden den beiden Männern Industriespionage vor. Der britische Konzern BP ist zu fast 50 Prozent am drittgrößten russischen Ölförderer beteiligt. TNK-BP hatte im Vorjahr seinen Mehrheitsanteil am riesigen Gasfeld Kowykta an den vom Kreml kontrollierten Konkurrenten Gazprom abtreten müssen.

Die Ermittler teilten mit, es handele sich bei den Festgenommenen um Brüder, die sowohl russische als auch US-Pässe besäßen. Laut den Behörden hatten sie illegal Informationen für verschiedene ausländische Öl- und Gasunternehmen gesammelt. Diese Konzerne hätten sich Vorteile im Wettbewerb mit den russischen Konkurrenten versprochen.

Die Ermittler hatten am Mittwoch den Hauptsitz von TNK-BP in Moskau durchsucht. Der russische Anteil von TNK-BP wird von den Milliardären Michail Fridman und Viktor Wekselberg kontrolliert. Seit längerem spekulieren Moskauer Analysten darüber, dass die Oligarchen auf Druck von oben ihre Beteiligung an TNK-BP an einen russischen Staatskonzern abtreten werden. Der Kreml stellte in den vergangenen Jahren schrittweise die Kontrolle des Staates über die Energieförderung wieder her.