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Offenbar weitere T-Mobile-Fahrer gedopt

Neue Erkenntnisse im Radsport-Skandal: Bei der Tour de France 2006 sollen neben Ex-T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz zwei weitere Radprofis mit Epo gedopt gewesen sein. Gegen die verantwortlichen Ärzte wurde Klage eingereicht.

"Das Ergebnis bislang ist, dass es noch zwei weitere Fahrer waren", sagte Hans Joachim Schäfer, Vorsitzender der Doping-Untersuchungskommission der Uniklinik Freiburg, am Donnerstag. Namen nannte er jedoch nicht. Kronzeuge Sinkewitz hatte mit Blick auf sein eigenes Doping am Abend nach der ersten Etappe der Tour 2006 gesagt: "Es war kein anderer Fahrer in meinem Auto nach Freiburg dabei." Dort bekam der Ex-Profi das verbotene Blutdopingmittel Erythropoetin (Epo) verabreicht. Kommissionschef Schäfer teilte indes mit: "Es gibt den Hinweis, dass es noch ein weiteres Fahrzeug gab."

Die Doping-Geschichte des T-Mobile-Teams reicht offenbar weit hinter das Jahr 2006 zurück. "Angesichts der bislang vorliegenden Informationen erscheint es der Kommission schlüssig, dass von 1993 bis 2006 Fahrer des 'Team Telekom' bzw. das 'T-Mobile Team' von Ärzten der Abteilung Sportmedizin gedopt worden sind", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Kommissionsbericht. "Für den Zeitraum 1993 bis 2000 und 2006 ist dies aufgrund der vorliegenden Informationen evident."

Zabel sieht sich bestätigt

Das Land Baden-Württemberg hat beim Arbeitsgericht Freiburg Klage gegen die früheren T-Mobile-Teamärzte Andreas Schmid und Lothar Heinrich eingereicht. "Dies hat das Universitätsklinikum in unserem Namen getan", bestätigte eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums in Stuttgart. Den beiden Medizinern wird vorgeworfen, als Angestellte des Universitätsklinikums anderen Auftraggebern Leistungen erbracht zu haben und dafür bezahlt worden zu sein. Sie hatten im Mai 2007 gestanden, das Doping einzelner Profis unterstützt zu haben. "Offensichtlich war es Praxis der Rennställe, ärztliche Mitarbeiter des Universitätsklinikums zusätzlich und ohne dessen Kenntnis zu entlohnen", heißt es in dem in Freiburg veröffentlichten Zwischenbericht.

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Der deutsche Radprofi Erik Zabel war nach Kommissions-Erkenntnissen während Tour de Suisse 1996 gedopt. "Auch Erik Zabel begann im Jahr 1996 während der Tour de Suisse eine dreiwöchige Epo-Kur", heißt es in dem Bericht. Zabel hatte im Mai 2007 eingeräumt, "kurz vor der Tour de France" 1996 Epo benutzt zu haben. Das sei aber ein einmaliger Test gewesen, den er am Ende der ersten Tour-Woche beendet habe.

"Die veröffentlichten Aussagen der Expertenkommission entsprechen exakt meinen Ausführungen, die ich am 24. Mai 2007 öffentlich geäußert habe. Der Kommissionsvorsitzende Hans Joachim Schäfer hat dies ebenfalls bestätigt," teilte Zabel in einer Stellungnahme mit.

Die externe Doping-Untersuchungskommission des Universitätsklinikums Freiburg wurde Ende Mai 2007 eingerichtet. Sie soll die Verwicklung von Ärzten der Klinik in die Doping-Skandale im Radsport klären.