Ackermann relativierte seine Äußerungen, dass die Selbstheilungskräfte des Marktes allein nicht mehr ausreichten, um die Finanzmarktkrise einzudämmen. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bedauerte der Deutsche-Bank-Chef, dass aufgrund seiner Bemerkungen eine "Systemdiskussion zur Rolle des Staates" geführt werde.
"Es geht nicht um den Ruf nach dem Staat und die Rettung von Investoren", sagte er. Mit seinen Äußerungen habe er sich auf die Stabilisierung des amerikanischen Immobilienmarktes bezogen. "Meine Meinung ist, dass es relativ lange dauert, bis Amerikas Häusermarkt zu einem neuen Gleichgewicht findet." In diesen schwierigen Zeiten sei dort eine "konzertierte Aktion von Regierung, Notenbank und Marktteilnehmern notwendig". Ackermann verwies auf das US-Konjunkturprogramm von mehr als 170 Mrd. Euro, für das Steuergelder eingesetzt würden, und den expansiven Kurs der USA in der Geldpolitik.
Ackermanns Hilferufe hatte in Politik und Wirtschaft zwiespältige Reaktionen hervorgerufen. So hatte etwa Bundesbankpräsident Axel Weber Ackermanns Aussage kritisiert. "Bei der Überwachung und Lösung der eigenen Schwierigkeiten sind zunächst einmal die Banken selbst gefordert", hatte Weber gesagt. Auch Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) kritisierte Ackermanns Forderung nach einer konzertierten Aktion und mutigen Schritten von Regierungen und Zentralbanken. "Aus den gleichen Etagen, aus denen sonst weniger Staat gefordert wurde, klingt jetzt der Ruf nach mehr Staat. Zur Beruhigung der Lage tragen solche Forderungen nicht bei", sagte Glos der "Süddeutschen Zeitung".
In der "FAZ" zeigte sich Ackermann geläutert. In der Beurteilung der Lage sei er sich mit Bundesbankpräsident Weber einig. Beide hätten am Mittwoch telefoniert. Bei den Banken liege natürlich eine wichtige Aufgabe, sagte der Deutsche-Bank-Chef. So gelte es, Transparenz herzustellen. Er gehe davon aus, dass sich die Realwirtschaft in Amerika in der zweiten Jahreshälfte wieder normalisieren wird. "Das würde aber auch heißen, dass die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft in Europa begrenzt sind."
FTD.de, 20.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
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