Zum Handelsstart am Donnerstag hatte das Papier der Allianz 2,0 Prozent verloren, es fing sich aber wieder und ging mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 112,82 Euro aus dem Handel.
Die Turbulenzen ausgelöst hatte der Konzern mit Äußerungen über die Gewinnerwartungen im Geschäftsbericht. Dort hieß es, dass die Tochter Dresdner Bank im ersten Quartal mit weiteren Abschreibungen auf Papiere rechnen müsse, die von der US-Kreditkrise betroffen sind - das hatte die Allianz allerdings auch schon bei der Vorstellung vorläufiger Bilanzzahlen am 21. Februar mitgeteilt.
Im Geschäftsbericht nimmt der Konzern außerdem eine Korrektur an den mittelfristigen Gewinnerwartungen für die Dresdner vor. "Wir können das Ziel für unser Bankgeschäft, eine Rendite auf das risikoadjustierte Kapital von im Schnitt mindestens 15 Prozent im Zeitraum von 2007 bis 2009 nicht bestätigen", hieß es im Ausblick des Vorstands unter Konzernchef Michael Diekmann. "Wir erwarten nicht, dass die Ergebnisse in den Jahren 2008 und 2009 den Rückstand aus dem abgelaufenen Jahr ausgleichen werden." Angesichts der Unsicherheit über Kreditmärkte und Preisschwankungen könne das Unternehmen keine Prognose zur künftigen Ergebnissituation der Bank geben und weitere Abschreibungen nicht ausschließen. Langfristig hält die Allianz am Ziel von 15 Prozent für die Bank fest.
Aus der Kreditkrise musst die Dresdner 2007 rund 1,6 Mrd. Euro an Abschreibungen und Wertberichtigungen verdauen. Sie trug mit 366 Mio. Euro 59 Prozent weniger zum Jahresgewinn des Konzerns bei, der aber mit 8 Mrd. Euro deutlich über den 7 Mrd. Euro des Vorjahrs lag.
Die Bank hatte außerdem am 18. März mitgeteilt, dass sie ihre kriselnde Zweckgesellschaft K2 mit 1,5 Mrd. Euro an Finanzierung stützen werde. Insgesamt sind in K2 schwer zu verkaufende Wertpapiere in Höhe von 19 Mrd. Euro gebündelt.
Diekmann reagierte auf die Situation der Bank mit dem Plan, sie in zwei unabhängige Institute unter einer Holding aufzuspalten - auf der einen Seite die Investmentbank Dresdner Kleinwort, auf der anderen das Privat- und Firmenkundengeschäft. Damit könnte die Allianz leichter die Investmentbank verkaufen und die Privat- und Firmenkundenbank fusionieren. Der Konzern ist einer der Interessenten für die Übernahme der Postbank.
Mit einer solchen Fusion hätte die Allianz im Privatkunden-Bankgeschäft die kritische Größe, die sie für den Absatz von Versicherungspolicen über Bankschalter braucht. Die Dresdner ist als alleiniger Bank-Kooperationspartner für den Marktführer in der deutschen Versicherung zu klein.
Name | Aktuell | % | abs. | ||
---|---|---|---|---|---|
ALLIANZ SE VINK.NAME.. | 119,42 EUR | -0,71 % | -0,85 |
Aus der FTD vom 25.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
Börsen-Tools
6.489,26 Punkte | -0,54 % | [-35,45] |
---|
DOW JONES IND.AV | -0,88 % | [-109,74] | |
---|---|---|---|
EUR/USD | 1,44 % | [0,02] | |
NASDAQ-100 INDEX | -0,40 % | [-7,26] | |
NIKKEI 225 INDEX | -0,30 % | [-38,59] |
Nachrichten
Dass der deutsche Branchenprimus robuster als andere Banken in die Krise geht, täuscht. mehr
Das Abrücken der Deutschen Bank von ihrem Gewinnziel belastete die Märkte auch jenseits des Atlantik. mehr
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat niedrigeren Zinsen eine Absage erteilt und damit den Euro nach oben getrieben. mehr
Hochtief-Aktien gaben dagegen aufgrund eines schwachen Ausblicks für 2008 nach. mehr
Die Titel der Deutschen Bank rutschten ans Dax-Ende. mehr
Investmentbanken schüren die Hoffnung auf ein Ende der massiven Kursverluste. mehr
Trotz der schlechtesten Stimmung unter US-Verbrauchern seit 35 Jahren hat die Wall Street ihre Vortagsgewinne behauptet. mehr
Die Börse hat die Führung bei der Erholung an den globalen Aktienmärkten übernommen. mehr
Das schwindende Verbrauchervertrauen und die sinkenden US-Immobilienpreise haben Anleger aus dem Dollar getrieben. mehr
Hochtief-Aktien profitierten von einem Großauftrag aus Indien. mehr
Aufschläge bei Bankaktien sorgten für Erholung an den Aktienmärkten. mehr
Ein Rückgang des US-Verbrauchervertrauens und der amerikanischen Immobilienpreise schürt die Angst vor dem Abschwung. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Jede Menge Jobs,
und unsere gratis
Potentialanalyse
für Sie...
brainGuide
Top-Experten und
ihr Wissen
kostenfrei finden
Bookmarken bei ...