Die Massaker durch bewaffnete Gruppierungen, die Folter durch irakische Regierungstruppen und die Inhaftierung tausender Verdächtiger durch amerikanische und irakische Streitkräfte hätten verheerende Folgen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag in London.
"Saddam Husseins Regime war ein Synonym für die Verletzung von Menschenrechten", sagte Malcolm Smart, Amnesty-Abteilungsleiter für den Nahen Osten. "Aber sein Sturz hat den Irakern keinerlei Erleichterung gebracht." Der vorgestellte Amnesty-Bericht zum fünften Jahrestag der Irak-Invasion trägt den Titel "Gemetzel und Hoffnungslosigkeit". In der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 hatten die von den USA geführte Koalition den Krieg gegen das Saddam-Regime begonnen.
In dem Bericht verweist Amnesty darauf, dass der Krieg mehr als vier Millionen Iraker zu Flüchtlingen gemacht habe, die zumeist unter elenden Bedingungen leben. Während Millionen von Dollar für Sicherheitsvorkehrungen ausgegeben würden, hätten zwei von drei Irakern bis heute keinen Zugang zu sauberem Wasser. Und fast jeder Dritte sei auf Lebensmittel-Nothilfen angewiesen, um zu überleben.
Katastrophal ist den Amnesty-Angaben zufolge auch die Situation in der Justiz. Prozesse seien regelmäßig unfair, "Beweise" kämen oft unter Folter zustande, hunderte Menschen seien zum Tode verurteilt worden. "Dies ist Anlass zu großer Sorge für die Zukunft", sagte Smart. "Selbst wenn irakische Behörden mit überwältigenden Beweisen von Folter konfrontiert wurden, haben sie Täter nicht zur Verantwortung gezogen. Und die USA und ihre Verbündeten haben es versäumt, dies einzufordern."
dpa, 17.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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