Der Abdruck der Karikaturen beleidige die Muslime und sei Teil eines neuen Kreuzzuges, in den auch der Papst verstrickt sei, sagte Bin Laden. Eine Website islamischer Extremisten hatte die Erklärung am Mittwochabend zusammen mit einem Foto veröffentlicht, das den Terroristen mit einem Sturmgewehr zeigt. Die Aufnahme war zudem mit einer Animation unterlegt, auf der ein Speer blutspritzend eine rote Landkarte Europas durchbohrt. Die Europäer müssten sich auf eine "Abrechnung" einstellen, drohte Bin Laden.
CIA-Experten teilten mit, die Stimme gehöre Bin Laden. Die Veröffentlichung der Botschaft fällt auf den Tag, der in der islamischen Welt als Geburtstag Mohammeds gilt - außerdem jährt sich der Irak-Krieg zum fünften Mal.
Der Vatikan wies den Vorwurf eines neuen Kreuzzugs zurück. "Diese Anschuldigungen sind völlig unbegründet", sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Es sei aber nicht überraschend, dass Bin Laden den Vatikan und den Papst mit all jenen in einen Topf werfe, die er als Feinde empfinde.
Dänische Zeitungen hatten Mitte Februar Muslimen eine umstrittene Mohammed-Karikatur nachgedruckt. Zeichner Kurt Westergaard hatte zuvor Morddrohungen erhalten.
Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen verletzte die Muslime mehr als die Bombardierung von Frauen und Kindern, hieß es in der Aufnahme weiter. "Das ist eine größere Katastrophe, für die auch die Strafe schwerer sein wird." Es ist die erste Botschaft Bin Ladens seit dem 29. November, als al-Kaida Europa zu einem Ende des Militäreinsatzes in Afghanistan aufgefordert hatte.
Das Bundesinnenministerium sieht nach der Drohung kein erhöhtes Terrorrisiko für Deutschland. "Nach erster Einschätzung ergibt sich keine neue Gefahrenlage", sagte eine Ministeriumssprecherin. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) habe immer gesagt, dass Deutschland durch mögliche Anschläge islamistischer Terroristen gefähret sei.
Bin Laden wird in der schwer zugänglichen Gebirgsregion zwischen Afghanistan und Pakistan vermutet. Im vergangenen Jahr gab es Spekulationen, der Terrorist sei gestorben.
FTD.de, 20.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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