Zwei Jahre nachdem er in Bayern in die ewigen Jagdgründe befördert wurde, bekommt er ebendort einen Ehrenplatz: als Exponat im Münchner Museum Mensch und Natur.
Obwohl Brunos Leben und Sterben an dieser Stelle ausführlich begleitet wurde, haben wir doch einiges unterschlagen - und so auf viele albärne Wortspiele verzichtet, die wir schnell nachholen wollen, bevor es endgültig still wird um Bruno.
So haben wir über den unwürdigen Streit mit den Italienern (den Bärlusconis) geschwiegen, die die Auslieferung des Kadavers forderten. Wir haben nicht darüber informiert, dass Bruno wie ein Faulbär monatelang an einem geheimen Ort aufbewahrt wurde, zum Steiffbären tiefgefroren. Wir schrieben nicht, wie er ausgestopft und frisiert, also saubär gemacht wurde. Wir berichteten nicht von den bösen Forderungen, statt Bruno seinen Killer, den seinerzeitigen bayerischen Umweltminister Werner Schnappauf, auszustopfen - was überflüssig gewesen wäre, weil Schnappauf sich durch Wechsel zum BDI nach Bärlin inzwischen selbst bestraft hat.
Seit heute nun ist Bruno im Museum wiederbärlebt - als Honigräubär, der gerade Bienenstöcke zerlegt. Das Museum will an diesem beeindruckendem Beispiel das Thema Zusammenleben von Mensch und Wildtier vermitteln. "Das ist keine Frage des Lebensraums, sondern der Akzeptanz", sagt der Direktor.
Tierschützer finden das barbärisch. Sie haben zu einer Mahnwache aufgerufen.
Aus der FTD vom 27.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
FTD-Services
Nachrichten
Abends spät strömen die Ameisen aus ihrem Bau. Manche sind klein, manche sind groß, manche dick, manche dünn. mehr
Der moderne Mensch tut gut daran, nach Kirchenfesten seine religiösen Erlebnisse Revue passieren zu lassen. mehr
Der Markt regelt alles - warum nicht auch das Wetter? mehr
Als ich mir kürzlich eine Zigarette ansteckte, sagte eine Bekannte: "Das ist doch nur noch etwas für die Unterschicht." mehr
Der Dalai Lama erwägt seinen Rücktritt - doch ein Gott kann sich nicht so einfach aus dem Tagesgeschäft verabschieden. mehr
Der Bruder des verstorbenen Ivan Rebroff soll Antoine de Saint-Exupéry auf dem Gewissen haben. mehr
Wenn die Politboliden vorfahren, entlädt sich die Spannung in Plattitüden. mehr
Ratzfatz ändert die CSU das bayerische Antirauchergesetz - angeblich aus Sicherheitsgründen. mehr
Viele Politiker lassen heutzutage eine eigenständige Haltung vermisssen - aber nicht alle. mehr
München: Weltstadt mit Herz. Hamburg: das Tor zur Welt. Berlin? mehr
Teilweise sind sich Opfergaben in Religion und Politik erschreckend ähnlich. mehr
Kann man eigentlich keinen Schritt mehr tun, ohne mit diesen Neugeborenenfotos behelligt zu werden? mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
Go Ahead:
Jetzt Ltd.
online gründen
beim Marktführer.
Bookmarken bei ...