Lukas Podolski erzielte sein erstes Tor in der laufenden Saison. Foto: ddp

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Nürnberg (RPO). Das erste Bundesligator von Nationalspieler Lukas Podolski seit über einem Jahr hat den Fußball-Rekordmeister Bayern München vor einem Rückschlag im Meisterschaftskampf bewahrt.

Podolski, der in der Eliteklasse zuletzt am 11. März 2007 gegen Werder Bremen (1:1) getroffen hatte, sorgte am Samstag mit seinem ersten Saisontor in der 81. Minute für den späten Ausgleich der Bayern zum 1:1 (0:1) beim 1. FC Nürnberg.

Für den "Club" hatte Zvjezdan Misimovic (44.) ein Traumtor aus 25 Metern erzielt. Der neue Club-Trainer Thomas von Heesen muss auch nach dem siebten Spiel weiter auf den ersehnten ersten "Dreier" warten. Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld dagegen verhinderte mit viel Mühe die zweite Auswärtspleite bei einem Abstiegskandidaten nach dem 0:2 in Cottbus Mitte März.

Wer im Abstiegskampf ein Unentschieden gegen Bayern München erkämpft, darf sich normalerweise freuen. Doch für den 1. FC Nürnberg war das 1:1 eher ein Rückschlag. Nach dem zehnten Spiel in Folge ohne Sieg ist der Club in der Fußball-Bundesliga weiter auf einem Abstiegsplatz zu finden

Und zu allem Überfluss gewannen die direkten Konkurrenten auswärts wertvolle Punkte bei Champions-League-Anwärtern: Arminia Bielefeld beim Hamburger SV (1:1), der MSV Duisburg bei Werder Bremen (2:1).

"Der Punkt ist mal wieder zu wenig", sagte denn auch Trainer Thomas von Heesen. Diese Einschätzung traf gleich doppelt zu, nicht nur beim Blick auf die Tabelle: Denn in der 50. Bundesliga-Begegnung mit dem deutschen Rekordmeister, der sich dank der Schützenhilfe der Nürnberger Konkurrenten weiter gelassen auf die Feier zu seiner 21. Meisterschaft vorbereiten darf, wäre der Club ein logischer Sieger gewesen. "Die Mannschaft", sagte Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld über die besseren Gastgeber, "hätte heute gewinnen können."

Erst der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Lukas Podolski (81.) rettete mit seinem ersten Treffer in der Bundesliga seit dem 11. März 2007 dem FC Bayern noch einen Punkt. Gemessen am Spielverlauf waren die Gäste damit mehr als gut bedient. Bis zum Führungstreffer von Zvjezdan Misimovic (44.) dominierten die Nürnberger. Und hätte Jan Koller in der 60. Minute nicht aus sechs Metern Oliver Kahn in die Arme geschossen und das sichere 2:0 vergeben, Hitzfeld wäre am Ende noch verärgerter gewesen, als er es ohnehin schon war.

Einen "müden Kick" attestierte der Münchner Trainer seiner Mannschaft, vor allem die Nationalspieler bekamen ihr Fett weg. In der Halbzeit sei er "sauer" gewesen, berichtete Hitzfeld: Es könne ja wohl nicht sein, dass Spieler bei der Nationalmannschaft "ein, zwei Kilometer schneller laufen" als für den FC Bayern.

"Das werde ich klar ansprechen", drohte der "General". Der schwache Philipp Lahm, von Hitzfeld im rechten Mittelfeld eingesetzt, räumte schon ein, Länderspiele unter Woche dürften "keine Ausrede sein".

Der Münchner Trainer jammerte bei nach wie vor sieben Punkten Vorsprung vor dem HSV auf höchstmöglichem Niveau, beim 1. FC Nürnberg wussten sie nicht so recht, was sie mit dem einen Punkt nun anfangen sollten. "Wir können damit gut leben", sagte Präsident Michael A. Roth, nur um auch festzustellen: "Wir sind dadurch aber nicht weitergekommen." Hansa Rostock (24 Punkte) steht weiter vor dem Club (20), Biefeld und Duisburg (je 22), beide noch zu Gast in Nürnberg, haben sich ein klein bisschen abgesetzt.

Zitate

Trainerstimmen zum 26. Spieltag 

Club-Trainer von Heesen brachten die irgendwie verschenkten zwei Zähler und die ärgerlichen Punktgewinne der Konkurrenten nicht aus der Ruhe. Bis zum letzten Spieltag, wiederholte er, werde es im zähen Fünfkampf um den Klassenerhalt wohl keine Entscheidung geben.

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Bundesliga 07/08: 26. Spieltag 

Einstweilen sieht er seine Mannschaft sogar auf dem rechten Weg für die übrigen acht Spiele: "Die Leistung über die 90 Minuten ist genau die Leistung, die man braucht, um im Abstiegskampf zu bestehen. Die Mannschaft hat alles das gezeigt, was man von ihr erwartet."

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Das konnte Kollege Hitzfeld von seiner Mannschaft nun nicht behaupten. Er habe schon geahnt, dass es schwer werden würde, als nach neun Sekunden Luca Toni am ausgezeichneten Nürnberger Torwart Jaromir Blazek gescheitert war, räumte er ein.

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"Wir müssen mit dem einen Punkt zufrieden sein", sagte der Münchner Trainer, und beim Blick auf die Tabelle stellte er fest: "Wenn man diesen Spieltag betrachtet, war es ein guter Spieltag für uns." Der Club, in den neun Pflichtspielen unter von Heesen sieglos, muss das genau andersrum sehen.

Beim FCN ragten neben Misimovic auch Andreas Wolf, der seine fünfte Gelbe Karte sah und in Frankfurt gesperrt ist, sowie Kapitän Tomas Galasek aus einem homogenen Team noch heraus. Beim FC Bayern erreichte nur Torhüter Kahn Normalform.

Statistik

Nürnberg: Blazek - Kristiansen, Wolf, Abardonado, Pinola - Galasek, Engelhardt - Vittek (75. Charisteas), Misimovic (89. Mintal), Sajenko - Koller. - Trainer: von Heesen

München: Kahn - Lell (62. Sosa), Lucio, van Buyten, Jansen - Lahm, Ottl (73. Schweinsteiger), Ze Roberto, Ribery - Klose (46. Podolski), Toni. - Trainer: Hitzfeld

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Tore: 1:0 Misimovic (44.), 1:1 Podolski (81.)

Zuschauer: 46.500 (ausverkauft)

Beste Spieler: Wolf, Galasek, Misimovic - Kahn

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Wolf (5), Engelhardt (5), Misimovic (2) - Ze Roberto (4), Klose (2)

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