Das teilten beide Seiten am Sonntagabend in Potsdam mit. Grund für die neuerliche Unterbrechung nach insgesamt 19 Verhandlungsstunden an diesem Wochenende seien die komplizierten Gesprächsinhalte, die im Detail von Arbeitsgruppen geklärt werden müssten. Medienberichte über ein angeblich verbessertes Angebot der Arbeitgeber hatten die Vertreter der Kommunen zuvor dementiert.
Am Montag sollen die Ergebnisse der noch am Sonntagabend folgenden Sitzungen von den Gremien der Tarifparteien beraten werden. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat einen geplanten Auslandsbesuch bereits abgesagt und kann gegebenenfalls an Schlussverhandlungen teilnehmen. Strittig war bis zuletzt vor allem die von den Arbeitgebern geforderte Verlängerung der Arbeitszeiten.
Einigen sich beide Seiten nicht, droht ein flächendeckender Arbeitskampf ab Mitte April. Knackpunkt der Gespräche bleibt die Frage nach der Arbeitszeit. Nach den Worten von Verdi-Chef Frank Bsirske haben die Arbeitgeber mittlerweile vorgeschlagen, eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit nach Berufsgruppen zu staffeln. Demnach sollten Bereiche mit sehr hoher Arbeitsbelastung nicht so viel länger arbeiten müssen wie andere.
Die Gewerkschaften hatten den vergangene Woche veröffentlichten Schlichterspruch abgelehnt. Neben der für westdeutsche Kommunen und den Bund vorgesehenen Arbeitszeitverlängerung auf 39,5 Wochenstunden haben die Schlichter vier Prozent mehr Entgelt ab April 2008, einen zweiprozentigen Aufschlag für 2009 und zwei Einmalzahlungen von 450 Euro vorgeschlagen. Verdi und drei kleinere Gewerkschaften verlangen dagegen acht Prozent mehr Geld für ein Jahr bei gleich bleibender Arbeitszeit.
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FTD.de, 30.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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