Wer ein Auto anmeldet, muss den Abschluss einer Haftpflichtversicherung nachweisen. Bisher hat der Halter dazu die sogenannte Doppelkarte des Versicherers genutzt, heute erfassen die Mitarbeiter der Zulassungsstellen die Informationen aus Karte und Fahrzeugbrief. Künftig greifen sie auf einen bestehenden Datensatz auf einem Server zurück. Den Schlüssel dazu bringt der Fahrzeughalter in Form eines siebenstelligen Codes mit.
"Der Kunde erhält in Zukunft vom Versicherer keine Karte mehr, sondern eine Nummer", sagt Uwe Thein, Projektleiter elektronische Versicherungsbestätigung beim Autoversicherer HUK-Coburg. Die HUK hat am Testlauf der Assekuranz für das neue Verfahren teilgenommen und vergibt bereits seit Januar die Codes. "Der Kunde kann die Nummer telefonisch beim Versicherer anfordern." Mit der Vergabe des Codes legt der Versicherer einen Datensatz an, den er auf einem Server ablegt. "Wir erstellen den Datensatz in Echtzeit, die Mitarbeiter in der Zulassungsstelle können sofort darauf zugreifen", sagt er. Für die Versicherungsbescheinigung müssen die Anbieter künftig weniger Informationen erfassen als bisher, es entfallen etwa Angaben zu Hersteller und Typennummer.
Die Mitarbeiter in den Zulassungsstellen greifen mithilfe des Codes auf eine Datei in der zentralen Datenbank zu, die eine Tochtergesellschaft des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) betreibt. Sie müssen diese Datei nur noch ergänzen. "Wir rechnen damit, dass sich die Bearbeitungzeiten in den Zulassungsstellen halbieren", sagt ein Sprecher des ADAC. Die Versicherer müssen Kunden die Nummer für die elektronische Bestätigung ab dem 1. März aushändigen. Aber die Zulassungsstellen sind noch nicht dazu verpflichtet, das neue Verfahren anzuwenden.
Der ADAC geht davon aus, dass ab März von den bundesweit 400 Zulassungsstellen nur 300 die elektronische Versicherungsbescheinigung abrufen können. Verbraucher erhalten deshalb zunächst von den Versicherern die alte Karte. Die Gesellschaften drucken die neue Nummer dort hinein.
Kunden können sich nicht unbegrenzt Zeit lassen, um mit der Nummer ihr Fahrzeug anzumelden, betont Thomas Beckmann vom Versicherungsmakler Martens & Prahl. Die Codes verlieren je nach Anbieter ihre Gültigkeit nach 3 bis 24 Monaten.
Aus der FTD vom 20.02.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Getty Images
Firmen des Tages
Nachrichten
Die europäischen Versicherungsaufseher bereiten einen sogenannten Aktienstoßdämpfer vor. mehr
Der Versicherungskonzern steht kurz vor dem Verkauf seiner polnischen Lebensversicherungstochter an die Fortis-Gruppe. mehr
Ein Wechsel zwischen den Anbietern wird durch einen Basistarif erleichtert. mehr
Bei den privaten Krankenversicherern (PKV) schlägt die Gesundheitsreform 2007 bereits negativ zu Buche. mehr
Mit einem eigenen Rückversicherer treten mehrere Golf-Staaten gegen die etablierten Konzerne an. mehr
Auch im internationalen Vergleich konnte der weltweit viertgrößte Rückversicherer punkten. mehr
Mit Mikroversicherungen in Indien will sich der Versicherer langfristig neue Kundengruppen erschließen. mehr
Das Orkantief wütete am schlimmsten über Deutschland. mehr
Ein Allianz-Vorstand rechnet mit großer Konkurrenz im Bereich Dienstleistungen. mehr
Das Management gestand ein: So verzockt haben wir uns noch nie. Ein Milliardenbetrag ist weg mehr
Das Ergebnis des Rückversicherers für 2007 überzeugt trotz eines Gewinnrückgangs. mehr
Die Vorstandschefs der zum Sparkassenlager gehörenden öffentlichen Versicherer haben sich gegen eine Vollfusion ihrer Gesellschaften ausgesprochen. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
brainGuide
Führt Sie zum
Wissen der
Top-Experten
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
Bookmarken bei ...