Sie stellte ihr Gewinnziel für 2008 in Frage und warnte vor möglichen weiteren Abschreibungen. Jetzt ist das Eingeständnis da: 2,5 Mrd. Euro wird die Deutsche Bank im ersten Quartal abschreiben müssen. Das ist mehr als im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Börse reagierte nach den Hinweisen der vergangenen Woche zwar recht gelassen. Aber dennoch ist deutlich geworden, dass der Deutschen Bank ein hartes Jahr bevorsteht.
Die neuen Belastungen fallen bei fremdfinanzierten Übernahmen (Leveraged Loans), der Finanzierung von gewerblichen Immobilien und verbrieften US-Wohnungsbaukrediten an. Das erste Problemfeld hätte auch vor den Warnungen der vergangenen Woche niemanden überrascht - schließlich hatte die Deutsche Bank per 31. Dezember 2007 hier noch rund 36 Mrd. Euro an Krediten und Kreditzusagen in den Büchern. Eine schwere Last in Zeiten, in denen solche Kredite am Markt kaum weitergegeben werden können.
Über ihr Risiko bei Papieren, die mit Krediten für den Wohnungsbau und Gewerbeimmobilien besichert sind, informierte das Institut hingegen vergangene Woche erstmals im Detail - als letzte große europäische Bank, obwohl doch Bank-Chef Josef Ackermann seit Monaten Transparenz fordert. Die Risiken der Bank in diesen beiden Bereichen sind größer als erwartet, gelten jedoch als beherrschbar.
Eine Reihe von Beobachtern geht mittlerweile von einem Verlust im ersten Quartal aus. Selbst, wenn es nicht soweit kommen sollte, sind erhebliche Einbußen zu erwarten – und das ausgerechnet in dem Quartal, das traditionell das stärkste ist. Eine schwere Hypothek also, mit der die Deutsche Bank in das Jahr startet. Noch vor wenigen Monaten hatte Ackermann die Krise für sein Institut weitgehend abgehakt. Das war eindeutig verfrüht.
Name | Aktuell | % | abs. | ||
---|---|---|---|---|---|
DEUTSCHE BANK AG NAM.. | 75,68 EUR | -0,84 % | -0,64 |
FTD.de, 01.04.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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