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03.04.2008    10:19 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
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Tucker Torpedo

Der gescheiterte Traum

Vor 60 Jahren kam der Tucker Torpedo auf den Markt - ein revolutionäres Auto. Es scheiterte - aber viele der Innovationen von einst finden sich noch heute in aktuellen Modellen.
Von Günther Fischer

Tucker Torpedo
vergrößern Der Bequemlichkeit zuliebe: Türen, die sich gegenläufig öffnen.
Foto: oH
 

Die richtige Idee zu richtigen Zeit. Das klingt einfach, es gelingt aber längst nicht immer oder jedem. Preston Tucker jedenfalls, ein genialer Tüftler aus Capac, Michigan, wollte nichts Geringeres als "das beste Auto der Welt bauen".
Den Wagen, den Tucker dann völlig in Eigenregie konstruierte, nannte er Tucker Torpedo - und sein zentrales Interesse als Konstrukteur war es dabei, die Risiken des Autofahrens zu minimieren.

Das Ergebnis: einer der fortschrittlichsten Personenkraftwagen seiner Zeit - mit technischen Finessen und Ideen, die sich als so wegweisend und so visionär erwiesen, dass sie zum Teil erst viele Jahrzehnte später in die Massenherstellung von Autos einfließen sollten und sich noch heute in aktuellen Modellen wiederfinden.


Rahmen
Bildstrecke Vom Vorgestern ins Heute Rahmen
Tucker Torpedo Tucker Torpedo Tucker Torpedo Tucker Torpedo Tucker Torpedo Tucker Torpedo
Rahmen

So hatte der Tucker Torpedo zum Beipiel bereits Sicherheitsgurte und eine Windschutzscheibe, die bei einem Aufprall keinerlei Gefahr für die Insassen darstellte, weil sie aus splitterfreiem Glas hergestellt war. Auch Hebel und Bedienungselemente waren quasi verletzungsfrei konstruiert - Tucker integrierte sie in ein gepolstertes Armaturenbrett. Ein mittig in der Fahrzeugfront angebrachter Scheinwerfer, das sogenannte "Zyklopenauge", schwenkte in den Kurven mit - es ist quasi ein früher Vorläufer des heute so aktuellen aktiven Kurvenlichts. Dazu kamen Einzelradaufhängung (!), Scheibenbremsen, eine 24-Volt-Bordelektrik und der Einsatz von Gummi bei der Federung.

Auch die Motorisierung des für 2450 Dollar angebotenen Wagens war für das Jahr 1948 erstaunlich und machte den Tucker Torpedo stark und schnell: Nach Fehlversuchen mit einem zu schweren 9,7-Liter-Boxermotor kam schließlich ein 168 PS starker 6-Zylinder-5,5-Liter-Heckmotor eines Hubschraubers zum Einsatz. Allerdings legte Tucker auch hier Hand an: Er verdedelte den Motor mit einer hydraulischen Ventilsteuerung kam zum Einsatz und einer Benzineinspritzung.


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Kommentare


03.04.2008 15:25:06

Mattias Timm: Zufall?

Und wo findet in diesem Jahr das Treffen des Official Tucker Club statt? In Ypsilanti (MI), vom 19, bis 20. Juni. Kann das Zufall sein?


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03.04.2008 09:58:34

Dieter_Wondrazil: jaja, der Fortschritt

wo ist er geblieben?

Man sollte ihn zur Fahndung ausschreiben. Die CIA wird ihn dann schon finden.

Bis dahin müssen wir halt warten. Und die Hirnfürze von Marketingstrategen, Marktforscher und Werbetexter kaufen.

DW


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02.04.2008 15:07:11

Skarrin: Parallelen zum Elektroauto

Tatsache 1: Bereits 1997 baute Daimler Prototypen der A-Klasse mit Elektroantrieb und einer Reichweite von über 200km im normalen Straßenverkehr.

Prospekt dazu von damals: http://uppit.com/QIQ27F

Tatsache 2: Am 05.03.2008 behauptete in einem Artikel der SZ ein Mann namens Herbert Kohler, der als Forschungschef von Daimler bezeichnet wurde, folgendes:

"115 Kilometer Reichweite beim Smart-Flottenversuch in London schaffen wir zurzeit nur mit 288 Grad heißen Zebra-Batterien. [...] Wir sind noch weit davon entfernt, ein Elektroauto mit 200km Reichweite auf den Markt zu bringen, dafür bräuchten wir die zehn- bis 20-fache Speicherkapazität" [der Akkus].

Offenbar hat sich seit den Zeiten Preston Tuckers nichts an den Innovationverhinderungsmethoden der Autoindustrie geändert.

Genausowenig wie an der Gutgläubigkeit der Kundschaft, die immer noch auf diese Methoden hereinfällt und sich willenlos aufschwatzen lässt, es gäbe keine Alternativen zuExplosionsmotoren mit 20% Wirkungsgrad, betrieben mit Benzin für €1,40 (Tendenz steigend).


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02.04.2008 15:06:19

MaestroRobertus:

Das ist typisch und wiederholt sich immer öfter. Beispiel: Video VHS.. das schlechteste Format setzte sich durch. Beispiel: iPod.. die Konkurrenz hat bessere Model, aber die Kaufgewohnheit setzt sich durch. Beispiel: Linux.. Kein Software in sicht, obwohl es das modernste und beste OS ist...

Es setzt sich immer nur der mächtigste und zu oft mit faulen Tricks durch...


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02.04.2008 15:00:11

CyranoB: der deutsche Tucker hieß Borgward

... und war deutlich erfolgreicher als Tucker, er wurde von deutschen Banken ruiniert. heute werden dort Mercedes-Benz Fahrzeuge gebaut, wo einst die schöne Isabella produziert wurde. Auch sie war ein ihrer zeit weit voraus entwickeltes Auto und auch von ihr sind viele fahrzeuge noch heute fahrbereit


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