Enable ist die Ideengrube für Manager und Unternehmer: mit Lösungswegen, Case Studies und Managementgeschichten zum Nachmachen.


Diese Serie als RSS-Feed abonnieren FTD-Serie als RSS-Feed
Enable

Tu Gutes und schweig drüber

von Karoline Beisel

Kaum ein großes Unternehmen, das nicht die Welt verbessern will und dabei nur ans Image denkt. Wenn sich deutsche Familienunternehmen engagieren, geht es ihnen primär um die Sache - und weniger um die Publicity.

Kaum ein großes Unternehmen, das nicht die Welt verbessern will, hier und da ein bisschen hilft und hinterher viel Wind darum macht. Das Ganze heißt dann "Corporate Responsibility" und meistens löblich, aber häufig nur bedingt glaubwürdig. Deutsche Familienunternehmer wissen, wo sich Responsibility lohnt: vor allem in der eigenen Firma.

Zwei Drittel verstehen "gesellschaftliches Engagement" vor allem als Auftrag, die Arbeitsbedingungen im eigenen Unternehmen zu verbessern, etwa durch eigene Betriebskindergärten oder indem sie auf soziale und ökologische Kriterien bei der Auswahl ihrer Zulieferer achten.

Das besagt eine gemeinsame Studie der Stiftung Familienunternehmen und der Bertelsmann Stiftung, für die 103 deutsche Firmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mio. Euro befragt wurden. Standortverbundenheit zeigt sich auch bei der Frage nach der Reichweite der gesellschaftlichen Aktivitäten. Die Mehrheit der Befragten agiert ausschließlich auf lokaler oder regionaler Ebene, während nur knapp 30 Prozent ihren Aktionsradius auf die nationale oder sogar internationale Ebene ausdehnen.

Familienunternehmen: Die Bildungsförderer

Verankert - Aktivitätsebenen deutscher Familienunternehmen
 Verankert - Aktivitätsebenen deutscher Familienunternehmen

Familienunternehmen in Deutschland sind vor allem Bildungsförderer- 85 Prozent der Firmen bündeln ihr Engagement in diesem Bereich. Von der Weiterbildung der eigenen Arbeitnehmer über Schulpartnerschaften bis hin zu Sachspenden an Universitäten reicht die Spannweite. Dabei wird oft branchennah gedacht.

Ein Beispiel: Als der Studiengang Mechatronik an der Fachhochschule Künzelsau an Geldmangel litt, sprang ein Konsortium lokaler Firmen aus der Branche ein, um die Ausbildung des technischen Nachwuchses in der Region zu sichern. Auf den Rängen zwei und drei liegen mit 55 beziehungsweise 50 Prozent Soziales und Ökologie. Die Bekämpfung von Armut in der Dritten Welt nennen dagegen nur 20 Prozent der Familienunternehmer als wichtiges Betätigungsfeld.

Wohltäter: Persönliche Motive

ZUM THEMA

Durchschnittlich 500.000 Euro lassen sich Unternehmer ihr Engagement jährlich kosten. Mehr als die Hälfte der Befragten suchen sich für ihre Aktivitäten einen oder mehrere Partner, gern gemeinnützige Organisationen oder kommunale Einrichtungen. Bemerkenswert ist vor allem die Bescheidenheit der Befragten. Drei von vier Firmenoberhäuptern geben an, dass ihnen das Vorhaben selbst wichtiger ist als das Gerede darüber.

Sie handeln aus persönlicher Überzeugung, nicht, um gute Presse zu bekommen. "Es ist kaum verwunderlich, dass die öffentliche Wahrnehmung hinter der Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements von Familienunternehmern zurückbleibt", sagt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen.

Für mehr als die Hälfte der Unternehmer gab ein persönliches Erlebnis den Anstoß für ihr Wirken. Bei Ilse Lang, die Mitinhaberin der Renolit-Gruppe, die in der Kunststoffproduktion tätig ist, war es der Tod ihrer Tochter durch einen ärztlichen Kunstfehler. Anschließend gründete sie eine Stiftung zur Förderung der Patientenrechte.

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

 

FTD.de, 31.03.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de

 

 FTD-Services 

Finden Sie herausragende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. mehr

 Nachrichten 

Enable

Cash-Pooling: Alles im Fluss

Beim Cash-Pooling verrechnen Unternehmen die Überschüsse und Verluste ihrer Tochterfirmen intern. mehr

Heftige Debatte um Abschreibungsregeln

Die Steuerreform unterbindet spezielle Leasingmodelle. mehr

Neue Honorarmodelle stoßen auf Widerstand

Viele Kunden wollen, dass Personalberater auf Erfolgsbasis arbeiten. mehr

Fünf Gründer auf dem Weg in die Gewinnzone

Die ersten unserer Gründer erwirtschaften schon Gewinn. mehr

Neues Futter für den Businesstalk

Neu diesmal: "anyway", "reschedulen", "Urgency", "Solution", "match". mehr

Kampf gegen die Finanzplanung

Die Initiative BBRT fordert die Abschaffung des Budgets. mehr

Klientenwunsch verfehlt

Dezentrale Unternehmens-IT – von Consultants empfohlen, von Managern abgelehnt. mehr

Bei Logistik-Beratern läuft das Geschäft

Als sich die ersten kleinen Consultingfirmen auf Logistik speziali- sierten, wurden sie von den Großen der Branche belächelt. mehr

Zur Zwischenmiete im Rechner

Vor allem Mittelständler setzen verstärkt auf das Leasen von Software. mehr

Das gewisse Extra - wie Manager verdienen

Wie sich ein Manager-Salär zusammensetzt: ein Überblick. mehr

Managergehälter

Ausland verzichtet gern auf deutsche Führungskräfte

Wie gut für deutsche Manager, dass es so viele deutsche Konzerne gibt. mehr

Enable

Arbeitsplatz: Der Lehrstuhl

Wer sich wohlfühlt im Büro, der schafft auch mehr - stimmt das wirklich? mehr

Mehr News aus Management

Management als
 


 

(€) Business-Education

(€) Ingenieure

(€) Juristen