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Uni-Streit: Diskussionsprozess abgeschlossen / Hochschule packt Neuausrichtung ihres Fächerkanons an

Im Schloss geht's wieder friedlich zu

Neue Studiengänge, ein veränderter Zuschnitt der Fakultäten - die Universität will sich fit machen für die Zukunft und den Streit der vergangenen Semester hinter sich lassen. Rektor Hans-Wolfgang Arndt und Universitätsratsvorsitzender Manfred Fuchs wollen mit den Struktur- und Entwicklungsplänen jetzt an die Öffentlichkeit gehen und aufzeigen, wie sie die Uni Mannheim trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe als eine der führenden Hochschulen im nationalen und internationalen Maßstab zu etablieren beabsichtigen.

Im Sommer 2006 drang der bis dahin nur intern köchelnde Streit aus den Fluren des Schlosses auch nach draußen. Sowohl bei der Technischen Informatik, die, wie sich bald herausstellte, in Mannheim ganz aufgegeben werden sollte, als auch bei den Geisteswissenschaftlern, deren Philosophische Fakultät als eine Art "Steinbruch" für den Ausbau der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften genutzt werden sollte, regte sich massiver Widerspruch.

Studenten und Professoren vereint

Gemeinsam protestierten Studierende und Lehrende gegen die Schließungspläne, die nach und nach durchsickerten. Die Universität erlebte ein bewegtes Jahr 2007 - ausgerechnet das Jahr, in dem die Uni eigentlich ein glanzvolles hundertjähriges Jubiläum hätte feiern wollen. Anhaltende öffentliche und interne Proteste begleiteten die Planungen für die Umstrukturierungen, am Ende wurde die Technische Informatik, gerade ein Jahrzehnt zuvor als Zukunftsfach in Mannheim etabliert, abgetrennt und an die Uni Heidelberg gegeben.

Mannheim baut dagegen jetzt die Wirtschaftsinformatik aus und tritt mit neuen, wirtschafts- und sozialwissenschaftlich ausgerichteten Studiengängen in den Geistes- und Rechtswissenschaften an. Lautstarke Protestkundgebungen, geplatzte Wahlgänge im Akademischen Senat, Rücktritte in der Uni-Leitung, Katzenjammer nach der Niederlage im Exzellenzwettbewerb des vergangenen Jahres: vergeben und vergessen, so der Flurfunk im Schloss. lang

Mannheimer Morgen
05. April 2008