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Gewerkschaft: ver.di begrüßt Tarifabschluss im öffentlichen Dienst / Mitgliederbefragung läuft
Eine Erhöhung der Entgelttabelle um 50 Euro, 3,1 Prozent mehr Lohn, ab 2009 weitere 2,8 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 225 Euro - mit diesem Tarifabschluss kann die Gewerkschaft ver.di gut leben, wie die Landesbezirksleiterin Leni Breymaier bei einem Pressegespräch gestern deutlich machte. "Uns ist es gelungen, die Umverteilung von unten nach oben zu stoppen", sagte sie. Auch die Rückmeldungen der Mitglieder seien sehr positiv.
Deshalb erwartet Peter Erni, Geschäftsführer von ver.di Rhein-Neckar, auch eine Zustimmung von mehr als 75 Prozent bei der bis zum 16. April laufenden Mitgliederbefragung. Ähnliche Rückmeldungen kamen von Marianne Gauweiler, Betriebsratsvorsitzende am Uniklinikum, Hansi Weber vom Jugendamt sowie Gewerkschaftssekretärin Sabine Schlorke, die ebenfalls an dem Gespräch teilnahmen.
Einziger Wermutstropfen: Die von 38,5 auf 39 Stunden verlängerte Arbeitszeit. "Diese Kröte mussten wir aber schlucken", so Breymaier. "39 Stunden war unsere Schallmauer", sagte auch Erni. Selbst mit am Verhandlungstisch in Potsdam saß der Betriebsratsvorsitzende der Abfallwirtschaft, Lee Roy Rohrbach, der berichtete, dass vor allem das Verhandlungsgeschick der Gewerkschaften sowie Druck von Innenminister Schäuble die Arbeitgeber schließlich zum Einlenken gebracht hätten. "Es hat selbst die Teilnehmer überrascht, dass wir noch eine Lösung gefunden haben", analysiert er und meinte weiter: "Siegesgeheul ist nicht angebracht, aber wir können sehr zufrieden sein."
Zu den Auswirkungen des Tarifabschlusses auf die Kommunen äußerte sich Erni dahingehend, dass während der vergangenen fünf Jahre lediglich Einmalzahlungen geleistet und deshalb im Voraus die Haushalte der Städte und Gemeinden entlastet worden seien. OB Kurz habe den richtigen Ton angeschlagen: keine Hysterie. zeh
Mannheimer Morgen
05. April 2008
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