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Heute vor 200 Jahren erhob sich die spanische Hauptstadt Madrid gegen die napoleonischen Truppen

Königspalast
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Königspalast
Stadtwappen
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Stadtwappen

Madrid [spanisch maˈðrið], Hauptstadt von Spanien und der autonomen Region Madrid, 3,093 Mio. Einwohner, im Zentrum des Landes, auf Terrassen oberhalb des Manzanares, 650 m über dem Meeresspiegel; größte Stadt der Iberischen Halbinsel; politischer, kultureller, Finanz-, Handels- und Verkehrsmittelpunkt Spaniens. Sitz des Königs und der obersten Regierungsbehörden; Erzbischofssitz. Madrid hat sechs Universitäten, Akademien, Kernforschungsinstitut, islamisches Kulturzentrum, Nationalbibliothek, mehr als 50 Museen (u. a. Prado, Archäologisches Museum, Centro de Arte Reina Sofia, Sammlung Thyssen-Bornemisza im Palacio Villahermosa), Oper, Theater; Sitz zahlreicher Großbanken, internationale Börse; Observatorium, botanischer und zoologischer Garten. Älteste Industriezweige waren die ehemaligen königlichen Teppich- und Porzellanmanufakturen, heute dominieren Maschinen-, Fahrzeug-, Flugzeugbau, Metallerzeugung und -verarbeitung, Elektro-, Chemie-, Textil-, Nahrungs- und Genussmittel-, Papier- und Druck-, Baustoffindustrie; internationale Messen; vier Kopfbahnhöfe, U-Bahn, internationaler Flughafen (Barajas).

Stadtbild:

Die historische Altstadt ist von Bauten des 17.–19. Jahrhunderts geprägt. Mittelpunkt ist die Plaza Puerta del Sol, die über die Calle del Arenal mit dem Königspalast verbunden ist (1738–64, Entwurf von F. Iuvara, Fresken von Tiepolo; mit Armería, größte Waffensammlung Europas). Südlich die Neue Kathedrale La Almudena (1883 begonnen); im Nordwesten der Parque de la Montaña mit dem Nubiertempel von Debod (4. Jahrhundert v. Chr., beim Bau des Assuanstaudammes abgetragen und 1970 hier aufgestellt). Zur Altstadt gehören ferner die arkadengesäumte Plaza Mayor (1617–19), die Jesuitenkirchen San Isidro el Real (1626–64; dient heute als Kathedrale) und San Francisco el Grande (1761–85), das Kloster Descalzas Reales (gestiftet 1554, heute Museum). Am Ufer des Manzanares die Kirche San Antonio de la Florida (1792–98) mit Fresken von F. de Goya (hier auch seine Grabstätte). Schwerpunkt der Stadtgestaltung wurde der Ostrand mit der Prachtallee Paseo del Prado (1775–82), dem Museo del Prado, dem Parque del Retiro und dem Triumphbogen Puerta de Alcalá (1764–78); Wahrzeichen Madrids ist der Kybelebrunnen auf der Plaza de la Cibeles (18. Jahrhundert). Im Nordwesten wurde die Plaza de España mit dem Cervantesdenkmal (1927) angelegt. Als Nord-Süd-Zentralachse entwickelte sich der Boulevard Paseo de la Castellana. Zahlreiche moderne Bauten, u. a. Nuevos Ministerios (1940–42), Torre de Madrid (1954–59), Hochhaus España (1947–53), IBM-Gebäude (1966–68), Bankinter (1974–76), Bankunión (1972–75), Adriatica de Seguros (1979), Glasturm des Banco de Bilbao (1979/80), Multifunktionskomplex AZCA (1979/80), Palacio de Congresos (1970; Entwurf der Wandkeramik von J. Miró, 1980), Bahnhof Atocha (Neubau von J. R. Moneo, 1984–92). Mit dem »CaixaForum« (2008 eröffnet; Architekten: Herzog & de Meuron) entstand zwischen Prado und Reina-Sofía-Museum ein neues Kulturzentrum. – Nordwestlich von Madrid liegt der Escorial.

Geschichte:

Die Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808 in Madrid
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Die Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808 in Madrid

Madrid wurde 939 als maurische Festung erwähnt, endgültig 1083 von León erobert, von Philipp II. 1561 zum Regierungssitz erhoben (offiziell 1606). Seit dieser Zeit galt Madrid als Zentrum des spanischen Weltreiches. Am 2. 5. 1808 erhob sich Madrid gegen die napoleonischen Truppen, damit begann der spanische Freiheitskampf, festgehalten in dem weltberühmten Bild von Francisco de Goya: "Die Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808 in Madrid".

Im 20. Jahrhundert konnte sich die republikanische Regierung Madrids im Spanischen Bürgerkrieg bis zum 28. 3. 1939 behaupten.